Donnerstag, 8. September 2016

Konzentrationslager Ladelund

Konzentrationslager Ladelund
Heute möchte ich über ein Konzentrationslager schreiben, in dessen Nähe ich nach 1945 aufgewachsen bin. Dieses Lager war etwa zehn Kilometer von meinem Aufenthaltsort entfernt, und es gilt noch als Gedenkstätte, und es soll die erste Gedenkstätte gewesen sein, die gleich nach dem Kriege eingerichtet wurde. Ich habe erst viel später von diesem Konzentrationslager erfahren, ich muss so zehn Jahre alt gewesen sein. Ich konnte damals das Lager nicht besuchen, weil ich keine Fahrgelegenheit hatte, um nach Ladelund zu kommen, und später, als die Möglichkeit bestand, entfiel mir der Gedanke Ladelund, heute wäre ich gerne einmal dort gewesen.
Aber jetzt einmal zur Geschichte dieses Lagers. Denn das Lager wurde vom Reichsarbeitsdienst errichtet, damit die deutsche Jugend sozusagen, einen vormilitärischen Dienst für das deutsche Volk verrichtete, denn dazu wurde der Reichsarbeitsdienst eingerichtet. Dieser Dienst hatte die Aufgabe, Entwässerungen durchzuführen oder Dünengürtel zu befestigen, damit sich die Dünen nicht ausbreiteten. Es wurden auch Wälder angelegt oder Straßen, die für den landwirtschaftlichen Verkehr vorgesehen waren. Das Lager in Wimmersbüll, in dem ich wohnte, war auch ein Arbeitsdienstlager, aber in der Stellung der einzelnen Baracken, sah es aus wie eine Kaserne.
Das Lager in Ladelund wurde 1938 errichtet und war bis 1944 mit dem Arbeitsdienst belegt.
Die deutsche Wehrmacht befand sich an allen Fronten auf dem Rückmarsch, weil sie ihrem Gegner nichts an Abwehrkraft entgegensetzen konnten. So auch im Norden von Norwegen über Dänemark, und da Dänemark an Deutschland grenzte, musste die Wehrmacht einen Abwehrriegel mit Schützengräben, Maschinengewehrnestern, Bunkern und Artilleriestellungen. Aber man brachte für die Arbeiten Menschen, die die Arbeiten ausführten. Den Arbeitsdienst gab es nur noch in geringen Menschen, weil die meisten jungen Menschen zur Wehrmacht eingezogen worden waren, aber in Deutschland gab es noch die Arbeitssklaven in den Konzentrationslager, die billig waren, kein Bezahlung brauchten und nur eine klein wenig zum Essen, denn wer hungert wird nicht dick, aber der macht bei der Arbeit schlapp, und nach Ansicht der SS Führung kann man die Hungerleider auch erschießen, denn es sind noch andere da, die man zum Arbeiten einsetzen kann.
So wurde das Arbeitsdienstlager zum Konzentrationslager Ladelund umbenannt, und es kamen einige tausend Gefangene in dieses Lager, von denen bis zum Ende des Krieges am 8.Mai 1945 na die 2100 Gefangene starben.
Die Gefangenen wurden in diesen Lagern unmenschlich behandelt. Je nach belieben konnte ein SS Mann einfach einen Gefangenen erschießen, wenn er der Meinung war, der Gefangene habe ihn schief angeschaut oder der Gefangene würde sowieso bald sterben.
Dann kamen auch die sogenannten Kapos ins Spiel, es waren Kriminelle, die viele Straftaten begangen hatten, und des hatten sie auch Sicherungsverwahrung bekommen, die sie im Konzentrationslager abziehen mussten. Die SS nahm diese Kriminellen als Kapo, die die mussten die anderen Gefangenen überwachen und schikanieren, und die Kapos verprügelten die Gefangenen oder töteten auch diese, wenn es darauf ankam, aber am meisten hatten sie daran Freude, die Gefangenen zu verprügeln, so dass diese schrien.
Die Schreie hörten auch die Bewohner von Ladelund, und die dachten nur: „ Wenn die im Lager sitzen, dann sind es Schwerstkriminelle, und denen geschieht die Behandlung zu recht.“
Das Lager wurde von den Engländern befreit und die Überlebenden wurden entlassen. Das Wachpersonal wurde festgenommen, und ein Verfahren wartete auf sie, aber einige von denen hatte sich natürlich aus dem Staub gemacht, um sich unsichtbar zu machen, um nicht verurteilt zu werden, aber man fand sie doch alle, wenn es auch etwas länger dauerte.
Über dieses Lager hatte ich über zehn Ecken etwas erfahren, denn uns Kindern oder auch Schülern wurde das Lager nicht gezeigt, und es wurde auch über ein derartiges Lager nicht gesprochen. Aber für uns Schüler wäre so ein Gespräch von Bedeutung und wir könnten heute besser verstehen, warum jeder Mensch frei sein soll, dass keine Regierung das Recht hat, ein Volk von den anderen Völkern fernzuhalten und einzusperren, denn wir wollen auch mit den anderen Menschen reden. Auch hätte ich als Schüler gerne verstanden, warum das geschehen konnte.
Ich hatte schon als Schüler mit etwa zehn Jahren eine Abneigung gegen die Nazis, denn ich hatte schon sehr früh erfahren, was diese Nazis in Wirklichkeit sind, heute ist meine Abneigung größer geworden, besonders gegen die Meinungen der Nazis und ihren politischen Äußerungen.
Ich kenne die Konzentrationslager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide, Buchenwald in der ehemaligen DDR und Dachau bei München. Ich habe diese drei Konzentrationslager gesehen und habe mich intensiv mit dem Führungspersonal über das jeweilige Konzentrationslager unterhalten.
Hoffentlich tritt das nicht mehr ein, was es von 1933 bis 1945 in Deutschland gab, obwohl wir immer noch Menschen in Deutschland habe, die noch zu den Nazis stehen, und die weiterhin leugnen, dass es so etwas in Deutschland nie gegeben haben, das sind geistig arme Menschen.

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