Die Erde berühren
Die Praxis der Erdberührung
lässt mich zur Erde zurückkehren als zu meinen Wurzeln, zu meinen
Vorfahren und lässt mich erkennen, dass ich nicht alleine bin,
sondern verbunden bin mit einem ganzen Strom spiritueller und
leiblicher Vorfahren, denn ich bin deren Fortführung und werde mich
mit ihnen in zukünftigen Generationen fortsetzen. Ich berühre die
Erde und lasse damit die Vorstellung los, ich sei abgetrennt und
vereinzelt, und erinne mich daran, dass ich Erde bin und Teil des
Lebens.
Wenn ich die Erde berühre,
werde ich klein, bescheiden und einfach wie ein Kind. Wenn ich die
Erde berühre, werde ich groß wie ein Baum, der seine Wurzeln tief
in die Erde getrieben hat und aus der Quelle allen Wassers trinkt.
Wenn ich die Erde berühre, atme ich die Stärke und Stabilität der
Erde ein und atme mein Leiden aus, meine Gefühle der Wut, des
Hasses, der Angst, des Ungenügendseins und der Trauer. Ich lege
meine Handflächen zu seiner Lotusblume zusammen und lege mich sanft
der Länge nach auf den Boden, sodass meine Gliedmaßen und meine
Stirn bequem auf dem Boden ruhen. Während ich die Erde berühre,
drehe ich meine Handflächen um, um meine Offenheit und die
Drei-Juwelen – für Buddha, Dharma und Sang-ha – zu zeigen. Auch
wenn ich die fünf Erdberührungen oder die Drei Erdberührungen erst
ein oder zwei Mal praktiziert habe, werde ich schon viel von meinen
Leiden und meinen Gefühlen der Entfremdung aufgelöst haben und uns
mit meinen Vorfahren, Eltern, Kindern, Freunden und Freundinnen
versöhnt zu haben.
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