Freitag, 2. September 2016

Die Erde berühren

Die Erde berühren
Was bedeutet „Gehen“? Gehen ist eine Form der Erdberührung. Mit den Füßen berühre ich die Erde, ich heile die Erde, ich heile mich selbst, und ich heile die Menschheit. Wenn ich Zeit habe, dann genieße ich das Gehen. Das Bedeutet, dass jeder Schritt meinem Körper und meinem Geist Heilung und Nahrung bringt. Und jeder Schritt, den ich in Achtsamkeit und Freiheit gehe, kann mich heilen und transformieren, und die Welt wird mit mir gemeinsam geheilt und transformiert.
Ich beginne wie der neugeborene Buddha mit sieben Schritten. Ich komme nach Hause im Hier und Jetzt, mache einen Schritt, berühre die Erde und ich weiß, wie wundervoll die Erde ist.
Die Einsicht wird mit dem zweiten Schritt tiefer, denn ich berühre auch den Himmel, der in der Erde ist, so berühre ich die Natur des Interseins.
Mit dem dritten Schritt berühre ich die Lebewesen, auch meine Vorfahren und meine Kinder.
Ich erlange die Erleuchtung mit jedem Schritt und so zu gehen ist keine harte Arbeit, aber ich erschaffe damit Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht, es ist die Grundlage meines Wohlergehens und meines Glücks.Wenn ich ein Praktizierender sein will, so ist es einfach, ich muss achtsam wie der neugeborene Buddha gehen, im Hier und Jetzt, aber der vorhandenen Wunder des Lebens bewusst.
Heilsam ist die Praxis der Erdberührung, und auf diese Weise führt man eine Unterhaltung mit Buddha. Nach kurzem Gespräch mit Buddha praktiziere ich die Erdberührung mit Füßen, aber auch mit meinen Händen und meiner Stirn. Ich begebe mich in eine liegende Position und berühre die Erde an fünf Punkten meines Körpers. So gebe ich mich der Erde hin, und ich werde mit der Erde eins, und ich lade die Erde ein, und ich erlaube ihr, mich zu umfassen und zu heilen.
Und so trage ich mein Leiden nicht mehr alleine. Ich bitte die Erde, meine Mutter zu sein, und mit mir gemeinsam mein Leid zu tragen, damit ich Heilung und Transformation empfangen kann.
Ich werde es zweifacher Weise tun. Ich gehe in die Nähe eines Baumes, und ich praktiziere hier die Erdberührung für mich allein. Und so atme und spreche ich mit Buddha. Ich sage Dinge, die mir am Herzen liegen, doch etwas später praktiziere ich die Erdberührung, und ich kann es zusammen mit dem Sang-ha machen.
Buddha gehört nicht der Vergangenheit an, sondern die Gegenwart. Feier ich Geburt Buddhas, so wird Buddha in mir geboren, und ich frage mich: Wer ist Buddha? Und ich antworte darauf: „Ich bin der Buddha.“ Mit Achtsamkeit und Konzentration werde ich zum Buddha, und ich weiß, dass ich das Werk des Buddha weiterführen soll.


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