Mittwoch, 10. August 2016

Tatkraft

Tatkraft
Was bedeutet Tatkraft oder Eifer? Das ist das nächste paramita, und das bedeutet: Tatkraft oder Eifer sind beim Studium des Bewusstseins wichtig in Bezug auf das Speicher-Bewusstsein und in Bezug auf die Samen. In meinem Speicher-Bewusstsein gibt es Samen des Leides und des Glücks, also heilsame und unheilsame Samen. Wenn man es so betrachtet, dann ist es eine vierfache Praxis. Wenn man es so betrachtet, dann ist es eine vierfache Praxis. Als erstes habe ich mein Leben so eingerichtet, dass die schlechten Samen keine Chance haben, sich zu manifestieren, und es erfordert nur etwas Organisation. Ich habe mein Leben, meine Umwelt so organisiert, dass die Samen der Gewalt, der Wut, der Verzweiflung, die ich in mir trage, keine Chance haben, gewässert zu werden.
Es gibt Menschen unter uns, die leben in einer Umgebung, in der die negativen samen tagtäglich gewässert werden. Um das zu ändern, bedarf es der Tatkraft. Ich muss organisieren, ich muss Entscheidungen treffen, ich muss meinen freien Willen nutzen, um mein Leben und meine Konsumgewohnheiten anders zu gestalten.
Ich weiß sehr wohl um die Samen der Gewalt, der Wut und der Verzweiflung in mir. Es ist nicht gesund, wenn es mir ermöglicht wird, mich zu manifestieren.
Wenn ich in einem Praxiszentrum lebe, so höre und sehe ich vieles, das mir hilft, die heilsamen Aspekte meines Bewusstseins zu berühren. Die negativen Aspekte haben weniger Entwicklungsmöglichkeiten.
Ich spreche mit anderen darüber, was sie zu meiner Unterstützung machen können, damit die negativen Samen daran gehindert werden, gewässert zu werden, um sich zu manifestieren.
Sollten die negativen Samen gewässert worden sein und haben sich manifestiert, was kann man dann tun? Ich muss dafür sorgen, dass die Manifestation so schnell wie möglich wieder zu der Form als Samen zurückkehren, und für mich gibt es dazu vielfältige Möglichkeiten, das zu tun.
Ich schenke durch die Praxis der angemessenen Aufmerksamkeit, den anderen Objekten des Bewusstseins interessante, schöne, friedvolle Dinge meiner Aufmerksamkeit. Und wenn ich mit den guten Dingen in Berührung gekommen bin, so werden die heilsamen Manifestationen zum ursprünglichen Zustand als Samen zurückkehren.
Wird das geistige Gebilde des Zorns gewässert und sich in meinen Geist-Bewusstsein manifestiert hat, so werde ich leiden, und ich werde nach einem anderen geistigen Gebilde Ausschau halten, um es zu ersetzen.
Die zweite Praxis der Tatkraft besteht darin, die negativen Manifestationen so schnell wie möglich wieder in den Zustand als Samen zurückkehren zu lassen.
Die dritte Praxis ist das Wässern der heilsamen und schönen Samen in meinen Speicher-Bewusstsein, sodass sie sich manifestieren können: die Samen der Liebe, des Mitgefühls, der Hoffnung, der liebenden Güte, der Freude, und diese Samen habe ich.
So gestalte ich mein Leben, praktiziere es in einer Weise, die es nur ermöglicht, die Samen mehrmals täglich zu wässern, damit sie sich manifestieren können.
Ich kann es als Individuum tun und als Paar, so dass man sich gegenseitig hilft, die heilsamen Samen zu wässern, sodass sie sich auf der Leinwand des Geist-Bewusstseins manifestieren können. Wenn sich die heilsamen Samen manifestieren können, so werden Freude, Frieden und Glück möglich.
Die vierte Praxis besteht darin, man lässt die positiven Samen solange wie möglich manifestieren, und es ist wie bei einem angenehmen Besuch, bei dem man die Gäste ermutigt, solange wie möglich zu bleiben, weil das Zusammensein einem sehr viel Freunde Bereitet.
Ich bewahre die positive Manifestation solange wie möglich, denn je länger sie bei mir bleibt, desto mehr Gelegenheiten haben die Samen, sich auf der tieferen Ebene des Bewusstseins zu entwickeln. Wenn sie sich manifestieren, sind sie der Regen, der die Samen gleicher Art tief unten im Boden des Geistes wässert, und sie wachsen und wachsen.
Schaue ich mir Gewaltfilme im Fernsehen an, dann wird der Samen der Gewalt in mir wachsen und wachsen. Höre ich mir häufig Dharmavorträge an, so werden die heilsamen Samen des Verstehens und der Freiheit häufig in mir gewässert.
Die Tatkraft soll immer im Lichte der Lehren über Bewusstsein verstanden werden.


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