Glück als Gewohnheit
Man fragt sich, wie man das
Nicht-Selbst in der Praxis erlernen kann? Erlernt man etwas zum
ersten Mal, dann benutzt man das Geist-Bewusstsein, und nach einiger
Zeit ist es zur Gewohnheit geworden, und so muss sich das
Geist-Bewusstsein dessen nicht mehr bewusst werden. Es gibt einen
Prozess in uns, Gewohnheiten herauszubilden also eine Tendenz, die
alles automatisiert und das Speicher-Bewusstsein benutzt, so dass man
etwas tun kann ohne mit der Aufmerksamkeit zu begleiten, sowie das
gehen zum Beispiel, denn es geht wirklich automatisch. D.h.wenn man
geht, dann wird der Geist mit dem Denken und anderen Dingen
beschäftigt sein, und doch arbeiten das Seh-Bewusstsein und das
Speicher-Bewusstsein so gut zusammen, dass Unfälle vermieden werden.
Dieser Prozess wird benutzt, um
Informationen ins Speicher-Bewusstsein zu verlagern, damit
Gewohnheiten herausgebildet werden können. Wenn zu oft das
Geist-Bewusstsein einschaltet, dann kann man angeblich zu schnell alt
werden, denn das Denken, Sorgen zu haben und Planen erfordern eine
Menge von Energie Und wenn man es nicht tut, dann verbraucht das
Geist-Bewusstsein nicht viel Energie, denn es heißt: „Es ist
besser , zu sein als zu denken.“, aber für mich ist das fraglich,
weil ich lieber denke, und ich bin bin im „Sein“.
Doch es heißt nicht, dass man
seine Achtsamkeit verlieren soll,denn die Achtsamkeit ist eine
Gewohnheit, die man praktiziert, ohne sich anzustrengen. Um die
Gewohnheit der Achtsamkeit einzuüben, benutzt man die Ebene des
Geist-Bewusstsein, die dann in das Speicher-Bewusstsein einsinkt und
ein Muster schafft. Die Achtsamkeit kann ein Gehirn anregen, das, was
man wahrnimmt, auf neue Weise wahrnimmt, sodass man nicht automatisch
agiert, so ist es möglich, das Speicher-Bewusstsein neu zu
programmieren, sodass es mit Achtsamkeit anstatt mit Achtlosigkeit
antwortet, und es ist möglich, in das Speicher-Bewusstsein die
Gewohnheit des Glücks einzuprägen.
Damit man das tun kann, muss man
die Achtsamkeit mit dem Körper und dem Speicher-Bewusstsein
erlernen, statt nur mit dem Geist-Bewusstsein, denn man muss den
Körper als Bewusstsein behandeln. Man muss den Körper in die Praxis
einschließen, denn man kann nicht nur mit dem Geist allein
praktizieren, weil der Körper ein Aspekt des Bewusstseins ist, und
damit ist das Bewusstsein ein Teil des Körpers.
Wenn das Speicher-Bewusstsein
und das Sinnes-Bewusstsein, was man auch als Körper-Bewusstsein
benennen könnte, in Harmonie, dann wäre es einfacher die Gewohnheit
des Glücks zu kultivieren. Beginne ich mit der Praxis, dann muss ich
mich um eine Sammlung bemühen, denn wenn ich den Klang der Glocke
höre, so muss ich diesen Klang genießen, so muss ich achtsam ein-
und ausatmen und zur Ruhe kommen. Aber dazu braucht man sehr viel
Energie, was natürlich geschehen wird, denn unser Geist wird sich
nicht mehr einschalten. Der Klang der Glocke dringt sofort durch das
Hör-Bewusstsein zum Speicher-Bewusstsein, und natürlich erfolgt
sofort eine Antwort. Wir brauchen uns nicht mehr anstrengen oder eine
Menge Energie verbrauchen, und auf diese Weise ist die Praxis zu
einer Gewohnheit geworden. Wenn die Praxis zur Gewohnheit geworden
ist, so wird man auf der Ebene des Geist-Bewusstseins nicht mehr viel
an Energie aufwenden müssen, und es zeigt, dass eine gute Praxis
auch schlechte Gewohnheiten transformieren kann, die nicht länger
dienlich sind. Aber es ist auch so, dass eine gute Praxis auch gute
Gewohnheiten schaffen kann, und so wird die Zeit kommen, dass man
nicht mehr das Geist-Bewusstsein benötigt, um Entscheidungen zu
treffen, denn das Praktizieren geht ganz natürlich. Ein Verhalten
ist energetisch weniger aufwendig, sobald es zur Gewohnheit geworden
ist.
Doch in der Praxis ist die
Achtsamkeit ein Zustand, den man genießen muss, denn sie ist nicht
dazu da, unser Leben schwieriger zu machen, den die Praxis ist keine
harte Arbeit, sondern eine Sache der Freude und des Genusses, aber
beides kann zur Gewohnheit werden. Doch einige kennen nur die
Gewohnheit des Leidens, doch andere haben schon die Gewohnheit des
Lächelns und des Glücks kultiviert. Deshalb soll man die Fähigkeit
zum Glück, weil es das Beste ist, besonders pflegen. So sollte man
das Sitzen und das Gehen genießen, denn man genießt es für sich
selbst und nicht für andere. Denn für das Gehen braucht man seine
Füße und das Gewahrsam, denn dann ist es eine Angelegenheit des
Genusses.
Denn wahres Glück erwächst aus
der Wachsamkeit, und durch die Achtsamkeit erkennt man viele
Bedingungen für das Glück im Hier und Jetzt. Durch die
Konzentration kommt man tiefer in die Bedingungen der Berührung, so
dass sich mit ausreichender Achtsamkeit und Konzentration eine
Einsicht bildet. So ist man mit tiefer Einsicht von falschen
Wahrnehmungen frei, und man kann seine Freiheit lange wahrnehmen,
denn mit tiefer Einsicht verzweifelt man nicht, wird nicht zornig und
kann jeden Augenblick sein Leben genießen.
Es gibt Menschen, die benötigen
eine Dosis von Leid, um ihr Glück zu erkennen, denn wenn sie gerade
gelitten haben ,dann sehen sie das Nicht-Leiden als etwas
Wundervolles. Aber andererseits gibt es Menschen, die das
Nicht-Leiden nicht benötigen, denn sie erkennen im leiden, das
Nicht-Leiden das Glück ist. Und durch die Achtsamkeit wird man das
Leiden um uns herum gewahr, d.h. Achtsamkeit hilft uns , dessen
gewahr zu werden, was um uns herum geschieht, und so erkennen wir,
wie wertvoll die Bedingungen des Friedens und des Glücks sind, die
für uns im Hier und Jetzt verfügbar sind. Man muss nicht dahin
gehen, wo Leid ist, um es zu verstehen, sondern wir müssen nur
achtsam sein, denn Achtsamkeit kann uns helfen, das leiden zu
berühren und zu erkennen, dass viele Bedingungen des Glücks
existieren, so dass man glücklich, freudvoll und kraftvoll ist, um
die Situation im eigenen Umfeld zu verändern.
Es gibt viele Menschen, die aus
Verzweiflung sterben wollen, um andere Menschen zu bestrafen, doch
wenn man die Achtsamkeit praktiziert, so kann man mit den heilenden
Wundern des Lebens in Berührung kommen, aber auch mit dem Leiden, so
dass man voller Mitgefühl sein kann.
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