Donnerstag, 9. Juni 2016

Die Wahrnehmung und die Wirklichkeit

Die Wahrnehmung und die Wirklichkeit.
Über das Speicher-Bewusstsein hat man einen direkten Zugang zur Wirklichkeit, zur Soheit. Im Speicher liegt die grundlegende Weisheit, die in jeder und jedem von uns ist, und die die Wirklichkeit zu berühren vermag.
Zugang zu allen Informationen und zur Gesamtheit aller Samen, hat das Speicher-Bewusstsein. Aber oftmals hat man bei einer Sinneserfahrung bereits das Gefühl der Anziehung oder der Abneigung, die auf frühere Erfahrung beruht. Man klassifiziert die Dinge entsprechend wie man im eigenen Speicher-Bewusstsein hat.
Die Wahrnehmung von uns basiert auf dem Boden der vorausgegangenen Erfahrungen. Wenn man in der Vergangenheit eine Erfahrung gemacht hat, so vergleicht man die gemachte Erfahrung in der Vergangenheit mit der Begegnung im gegenwärtigen Moment, und man hat das Gefühl, dass man es wiedererkennt.
Man färbt die Information in Farben, die man schon in sich hat. Darum hat man meistens keinen direkten Zugang zur Wirklichkeit.
Auf dem Grunde des Meeres leben Austern, zu denen kein Licht dringt, und des halb können die Austern das blaue Meer nicht sehen.
Wenn die Menschen über die Erde gehen, und sie sehen nach oben, dann sehen sie die Sterne, die Sternbilder, den Mond, den blauen Himmel und wenn sie nach unten schauen, dann sehen sie das blaue Meer. Und jetzt glaubt man, man sei der Auster überlegen, und man habe den Eindruck, man höre und sähe alles, aber in Wirklichkeit ist man selbst eine Art Auster, denn man hat selbst nur einen begrenzten Zugang zur Soheit (Wirklichkeit).
Ein Großteil der Unfähigkeit, die Wirklichkeit zu berühren, kommt aus Unwissenheit über das Selbst. Man sieht nicht, dass das Selbst aus Nicht-Selbst-Elementen besteht. Mit der Idee des Selbst, entwickelt man viele irrige Vorstellungen über sich, man hält sich anderen gegenüber überlegen, für unterlegen oder gleich. Man verstrickt sich in Selbstliebe, manas und so wird das manas-Bewusstsein auch der Liebhaber oder die Liebende bezeichnet, denn er ist ein Liebhaber mit vielen Illusionen, die als Grundlage der Anhaftung dienen.
Durch die Liebe zum Selbst wird das Sehen der Wirklichkeit erschwert. Liebt man jemanden so liebt man nicht die Person wirklich, sondern man schafft sich ein Bild, und man liebt dieses Bild, denn das Objekt der Liebe ist nicht das Ding-an-sich. Es ist eine geistige Repräsentation, ein Abbild der Wirklichkeit und nicht die Wirklichkeit-an-sich, denn man hat wirklich nur mit Repräsentationen zu tun.
Denn Manos lebt im Bereich der Illusion. Das Geist-Bewusstsein, das Sinnes-Bewusstsein und das Speicher-Bewusstsein haben das Vermögen, die Wirklichkeit-an-sich zu berühren. Man übt ständig, um die Fähigkeit nicht zu verlieren. Durch das Üben der Achtsamkeit kann man die Fähigkeit wiedererlangen.
Das Sinnes-Bewusstsein kann die Wirklichkeit direkt berühren, doch das Seh-, Hör-, Riech-, Schmeck- und Tast-Bewusstsein verwendet keine Analyse und keine Schlussfolgerung. Betrachtet man eine Wolke, so braucht man nicht darüber nachzudenken, weil man es weiß.
Das Geist-Bewusstsein berührt die Wirklichkeit direkt, und zwar durch logisches Denken. Der Geist kann diskursiv denken, Schlussfolgerungen ziehen, deduzieren und induzieren. Sieht man von weitem Rauch aufsteigen, so schlussfolgert man dann, dass da Feuer sei, denn ohne Feuer kein Rauch.
Die direkte Wahrnehmung kann auch nicht korrekt sein, wenn man manchmal der Meinung ist, etwas zu hören oder zu sehen, was nicht da ist. Aufgrund von vorgefassten Meinungen und Vorstellungen kann man vom Sinnes-Bewusstsein in die Irre geführt werden

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