Die
vier reflektierenden Untersuchungen
Spricht
man von einem Ort, so schafft man in seinem Geist eine Vorstellung
des Ortes. Man kann tiefer in Vorstellungen und Abbilder
hineinschauen, um die Wirklichkeit in einem zu berühren. Wenn man es
tun will, so muss die Natur der Namen, die man den Dingen gibt, näher
untersuchen. Es gibt die vier reflektierenden Untersuchungen, die
hier bedeuten, bei den Untersuchungen nicht geistig-intellektuell
vorzugehen, sondern man muss mit den Dingen in Berührung kommen, um
zu sehen, wie sie wirklich sind. Man soll tief schauen, sich von den
Namen der Dinge nicht täuschen lassen, denn nur so entdeckt man die
wirkliche Natur.
Schaut
man in die Wirklichkeit eines Dinges mit bestimmten Namen hinein,
dann sollte man es so sehen wie es ist und sich keine Vorstellungen
darüber machen. Man übt sich darin, sich nicht vom Namen
beeinflussen zu lassen, denn wenn man darin verfangen ist dann sieht
man nicht die Wirklichkeit.
Wenn
man z.B.das Wort „Wolke“ hört, so bringt der Klang „Wolke“
ein Blick, ein Zeichen, eine Form mit Farbe in einem hervor, aber es
können auch Gefühle und Gedanken hervorgebracht werden, wenn man
den Namen betrachtet und nur den Namen sieht, so sieht man nur den
Namen als Namen.
Hier
möchte ich die Frage stellen: „Ist das Bewusstsein eines Embryos
genau dasselbe Bewusstsein wie das eines Sterbenden? Ist es das
gleiche Bewusstsein oder ist es verschieden?“
Und
so entsteht die Frage von Gleichheit und Verschiedenheit. Ist es
dieselbe Person, die verstorben ist oder ist es eine andere? Man ist
zwar nicht die Gleiche, aber man ist nicht zwei verschiedene Dinge.
Man
soll sich nicht in die Vorstellung der Gleichheit oder
Verschiedenheit verfangen. Man hat den gleichen Namen, jetzt und als
Baby, aber man entwickelt sich ein ganzes Leben lang und so ist man
verschieden. Man betrachtet die Wirklichkeit nicht unter dem Aspekt
der Gleichheit und Verschiedenheit, und wenn man die Wiedergeburt auf
diese Weise versteht, so ist man im Einklang mit dem buddhistischen
Denken.
Eine
Frau gab einer anderen Milch zur Aufbewahrung und wollte dann einen
Tag wegbleiben, aber sie blieb viele Tage weg. Als sie zurückkam,
war aus der Milch Jogurt geworden, und sie war der Meinung: es sei
nicht ihre Milch, weil es jetzt etwas anderes sei.
Doch
die Frau sah nicht die Wahrheit, obwohl Jogurt und Milch sind nicht
das Gleiche, sie sind auch nicht unterschiedlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen