Natürlicher Friede
Im natürlichen Geist gibt es
weder Ablehnen noch Annehmen, weder Verlust noch Gewinn.
Der Vergleich zwischen dem
natürlichen Geist und dem (kosmischen ) Raum, so wie er von der
modernen Wissenschaft beschrieben wird, es ist mehr ein Metapher als
eine genaue Beschreibung. Bei den Gedanken an das All stellen sich
die meisten Menschen einen leeren Hintergrund vor, vor dem alle
möglichen Dinge in Erscheinung treten und Verschwinden: wie Sterne,
Planeten, Meteore, schwarze Löcher, Asteroiden, und andere Dinge,
die noch gar nicht entdeckt wurden.
Unsere Vorstellung vom Wesen des
Raumes bleibt trotz all dieser Dinge unberührt. Die Menschen haben
unzählige Botschaften in den Raum geschickt, aber man hat keine
Antworten bekommen. Auf gleiche Weise bleibt die Essenz des Geistes
von unangenehmen, normalerweise als schmerzhaft oder leidvoll
empfundenen Gedanken oder Situationen unberührt.Sie bleibt natürlich
ganz ruhig wie der Geist eines Kindes, und nimmt alles an, was es
sieht.
Die unschuldige Art der Sicht
bezeichnet man als natürlichen Frieden, den Zustand der totalen
Entspannung. Ein vollkommen natürlicher Entspannungszustand ist das
was unter natürlichen Frieden verstanden wird. Wie bei vielen
Aspekten des natürlichen Geistes übersteigt diese tiefe Erfahrung
von natürlichen Frieden so sehr das, was man normalerweise als
Entspannung ansieht, dass es sich jeder Beschreibung entzieht.
Wenn man einem Stummen etwas
Süßes gibt, so nimmt dieser das Süße wahr, aber er kann es
mündlich nicht beschreiben. Und ebenso ist die Erfahrung, den
natürlichen Frieden des Geistes zu erfahren, ist fraglos real, aber
es liegt jenseits unseres Vermögens, ihr mit Worten Ausdruck zu
verleihen. Kann man eine ausdrückliche Erfahrung nicht mehr mit
Worten beschreiben, so ist es ein Zeichen von Fortschritt.
Aber was bedeutet es, wenn man
mit einem Zeh in den Bereich der unsagbaren Weite der wahren Natur
eingetaucht ist, so ist es ein tapferer Schritt. Man muss mit dem
Geist vertraut werden, und das geht so: wenn man jemand Vertrauten
auf immer tieferen und noch tieferen Ebenen kennenlernt, dann ist das
Entdecken der Natur des Geistes wie das Kennenlernen eines Freundes
Der einzige Unterschied zwischen
Meditation und gewöhnlicher gesellschaftlicher Interaktion besteht
darin, dass bei der Meditation der Freund oder die Freundin, die man
kennenlernt, sie selbst sind.
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