Freitag, 8. Januar 2016

Herzensgüte-Meditation

Herzensgüte-Meditation
In der Meditationsübung „Herzensgüte“ richten wir bewusst die Gefühle auf uns selbst, dann auf die Menschen, die wir lieben, und dehnen sie schließlich auf alle empfindsamen Lebewesen der Welt aus.
Mahatma Gandhi sagte einmal: „Ich glaube an die grundsätzliche Einheit aller Lebewesen, und deshalb bin ich zutiefst davon überzeugt, dass, wenn ein einzelner Mensch in spiritueller Hinsicht reicher wird, die ganze Welt dadurch bereichert wird. Und wenn ein einzelner Mensch stürzt, dann hat die ganze Welt an diesem Sturz teil.“
Es ist nicht einfach eine mechanische oder automatische Tätigkeit, andere etwas Gutes zu wünschen oder liebevolle Gedanken und Gebete zu senden. Die Übung basiert auf der Wirkung, die unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen auf die Welt um uns herum ausüben. Jeder hat teil an den tausend Freuden und tausend Sorgen des menschlichen Lebens. Man erlebt genug Sorgen, um andere zum Weinen zu bringen. Aber man erlebt auch viel Schönheit, um jedermann mit Freude zu erfüllen. Praktiziert man die Herzensgüte-Meditation, so verbindet man alle Herzen um einen herum.
Die Grundlage der Herzensgüte-Meditation ist die Liebe zu anderen Menschen. Diese Liebe bedeutet, das eigene Leben einem anderen Menschen zu geben, den man liebt.
Auch das Gebet kann anderen Menschen helfen, denn unser wahres Wesen beeinflusst die Welt mehr als irgendetwas sonst.
Die Herzensgüte-Meditation ist eine Ergänzung der Vipassana-Meditation, die man häufig oder auch ständig praktiziert. Man kann die Herzensgüte-Meditation zu Beginn der Meditation durchführen, um sich in milde Stimmung zu versetzen, oder am Ende der Meditation, als Mittel, um den Geist der Güte in der Meditation zu verstärken. Erscheint einem die Übung unnatürlich oder gekünstelt, so kann man mit Worten und Sätzen experimentieren, bis welche gefunden werden, mit denen man besser zurecht kommt. Wenn auch einige Menschen den Eindruck haben, es sei nicht die richtige Meditation für sie, so sind sie doch liebevolle Menschen. Wenn man selbst den Eindruck hat, mit der Meditation zurecht zu kommen, dann soll man sich selbst gegenüber liebevoll sein, und es akzeptieren, und zum Atem oder den körperlichen Empfindungen zurückzukehren.
Das regelmäßige Üben hilft einem dabei, in seinem Herzen ein tieferes Gefühl von liebevoller Güte zu entwickeln und zu verfeinern. Pflanzt man im Garten seines Herzens die liebevolle Güte, nährt sie und pflegt sie beständig, dann wird sie wachsen und sich ausbreiten.
Mit der Herzensgüte-Meditation besteht eine gute Sache darin, dass man sie an allen Orten und zu jeder Zeit ausführen kann. So auch zum Spazierengehen auf der Straße. Mögen alle Menschen glücklich und von liebevoller Güte erfüllt sein. Auf den Spaziergängen wird man für alle Menschen das Gefühl der Liebe empfinden. Man beginnt damit, eine bequeme Haltung zu finden, die Augen fallen langsam zu und Körper und Atem entspannen. Man richtet die Aufmerksamkeit auf die Herzgegend. Dann achtet man darauf, ob man Herz und Atem gleichzeitig spürt, als wenn man in das Herz hinein und aus dem Herz heraus atmen könnte. Und spüre den Atem so, als wenn er direkt in die Mitte des Herzens hineinströmen und wieder herausströmen würde.
Die Herzensgüte-Meditation beginnt damit, dass man die liebevolle Güte zuerst auf sich selbst ausrichtet, um die Dinge, die man verabscheut oder nicht gutheißt, einem Schwierigkeiten bereiten, bei anderen Menschen liebevoll anzunehmen.











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