Eine neue Nachricht von mir.
Meine lieben Freunde, heute am 8.1.2016 war ich in einer
Klinik zu einer weiteren Untersuchung des angeblichen Tumor den ich
vermutlich habe. Ich habe auf der Hinfahrt mit dem Auto, meine
Tochter war Fahrerin, denn ich fahre schon seit sechs Jahren kein
Auto mehr, weil ich fahr unsicher geworden bin. Aber diese fahr hat
mir deutlich gezeigt, wie man mit Nachrichten über seinen
Gesundheitszustand umgehen oder nicht umgehen muss, denn ich habe
mehr erfahren, wie man es eigentlich nicht machen soll, aber eine
Gedanken gingen immer dahin. “Was geschieht jetzt weiter mit mir,
wenn diese Wasserzyste wirklich ein bösartiger Tumor ist?“
Aber gleichzeitig keimte die Hoffnung auf, dass es kein
bösartiger Tumor ist, sondern nur eine Zyste, die mit etwas Blut
aufgefüllt wurde. Und gleichzeitig stieg Hoffnung auf, das alles gut
wird, aber gleichzeitig stiegen dunkle Wolken einer schweren
Krankheit nach oben und setzen sich im Gehirn fest, und diese Wolke
sah wie eine dunkle Bedrohung aus.
Ich wollte dagegen kämpfen, aber ich spürte schon
irgendwie die Altersschwäche in meinem Körper, die mir zuflüsterte:
„Lass es ruhig geschehen, dann wirst du in das neue Leben eingehen,
in dem es schöner ist und du wirst ein leichtes und schönes Leben
führen können.“
Damit hatte sich Gevatter Tod gemeldet, um meine Gefühle
zu beruhigen, um langsam in die Dämmerung der ewigen Schlages
überzugehen, aber gleichzeitig war auch das alte Pflichtgefühl da,
das mir sagte: „Es ist noch nicht Zeit, denn du hast die Pflicht
gegenüber deiner Familie immer für sie da zu sein.“ Und das was
mir das derzeitige Leben sagte, das habe ich angenommen, denn die
Zeit meines Abtretens ist noch nicht da.
Aber wie soll es weitergehen? Ich habe es mit dem Arzt,
meiner Ehefrau und meiner Tochter gemeinsam besprochen, und wir vier
sind dann zum Entschluss gekommen, noch einmal ein MRT zu machen, um
ein deutlicheres Bild vom Tumor zu bekommen, damit man entscheiden
kann, wie man weiter vorgehen kann.
Momentan hänge ich zwischen den Seiten Hoffnung und
Bangen, oder auch mit Freunde und Angst zu bezeichnen.
Meine lieben Freunde, so sieht es bei mir aus, aber ich
habe die Hoffnung, dass es wieder besser wird, und ich voller Freude
in das weitere Leben starten kann, um bei meiner Familie zu sein,
aber auch bei den vielen Menschen die ich hier in meiner Umgebung
kenne, aber auch im Internet.
In dieser ganzen Zeit, wo ich nicht wusste, was mit mir
wirklich los ist, ob es ein Tumor ist, der wirklich bösartig ist
oder nicht, war meine Familie ein großer Halt für mich, der meine
Gefühle geleitet und meine Empfingen mitgesteuert hat und mich so
leiten konnte, damit ich einen großen Teil des Schreckens bewältigen
konnte. Die Familie ist wirklich ein großer Halt, jetzt habe ich den
Halt bekommen und früher habe ich den Halt gegeben. In einer
ausgeglichenen Familie verteilen sich die Lebensarten so, wie sie
gerade benötigt werden, denn jeder Mensch hat Anteil am familiären
Leben, und so spüre auch ich, dass die Familie für mich der größte
Halt in meinem Leben ist.
In den nächsten Wochen werde ich alle medizinischen
Untersuchungen wahrnehmen, um dem Tumor näher zukommen, damit man in
besser erkennt, doch ich spüre schon, dass dieser Tumor zu einem
Freund geworden, denn ich verachte ihn nicht, sondern respektiere ihn
und versuche, mit ihm in ein Gespräch zu kommen.
Nach diesen Untersuchungen werde ich mich wieder melden,
und ich hoffe, dass ich euch dann ein endgültiges Ergebnis mitteilen
kann.
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