Zustände und Wesenszüge.
Alles ist durch Umstände bedingt.
Bei den Emotionen kann man zwischen kurzfristig
auftretenden Emotionen und den länger anhaltenden Emotionen
unterscheiden.
Zu den kurzfristig auftretenden Emotionen kann man die
plötzlich auftretenden Wutanfälle zählen, der uns befällt, wenn
wir uns mit dem Hammer auf den Daumen schlagen. Diese kurzfristigen
Ereignisse bezeichnet man oft als Zustände.
Emotionen, die über einen längeren Zeitraum andauern
und eine Vielfalt von Situationen anhalten wie z.B. die Liebe, die
man für ein Kind empfindet, oder der nachhaltige Groll über ein
Geschehen in der Vergangenheit, werden als Eigenschaften oder
Wesenszüge bezeichnet und werden als Hinweise auf den Charakter
eines Menschen betrachtet.
Wenn jemand immer lächelt und etwas Nettes sagt, also
eine Frohnatur ist, so nennen wir ihn dann auch als solchen, also
eine Frohnatur. Aber wenn jemand häufig die Stirn runzelt, nicht
lacht und wegen jeder Geringfügigkeit die Beherrschung verliert, der
ist für uns ein Miese-Peter.
Die Unterschiede zwischen den Zuständen einerseits und
den Eigenschaften und Wesenszügen anderseits sind klar ersichtlich.
Wenn wir uns mit dem Hammer auf den Daumen schlagen, dann wird der
Zorn schneller vergehen. Die emotionalen Wesenszüge sind dagegen
subtiler. Emotionales Zustände sind relative rasche Ausbrüche
neuronalen Geschwätzes. Wesenszüge hingegen sind eher das neuronale
Äquivalent für eine feste Beziehung.
Die Ursprünge dieser langanhaltenden Verbindungen
können variieren. Manche haben eine genetische Grundlage, andere
rühren von einem Trauma her und wieder andere haben sich als Folge
von lang anhaltenden oder wiederholten Erfahrungen herausgebildet,
also einer Schulung für das Leben, derer wir als Kinder und
Jugendliche teilhaftig waren.
Die emotionalen Eigenschaften, wo auch immer sie
herstammen mögen, wirken sich konditionierend auf die Art und Weise
aus, in der wir unsere Alltagserlebnisse charakterisieren und auf sie
reagieren.
Wer z.B. zu Angst oder Depressionen neigt, wird sich
einer Situation eher ängstlich oder beklommen nähern. Wer hingegen
zur Zuversicht neigt, wird an die gleiche Situation viel gefasster
und selbstsicher herantreten.
Der Mensch ist in seinen Zuständen und Wesenszügen
sehr unterschiedlich, ob dieser Unterschied genetisch bedingt ist,
das kann man noch nicht so sicher sagen, obwohl einige Menschen
werden dem genetischen Zustand dieser beiden Merkmale, Zustände und
Wesenszüge, bedingungslos zustimmen, ich bin mir noch nicht so
sicher.
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