Mittwoch, 30. September 2015

Zustände und Wesenszüge.

Zustände und Wesenszüge.
Alles ist durch Umstände bedingt.
Bei den Emotionen kann man zwischen kurzfristig auftretenden Emotionen und den länger anhaltenden Emotionen unterscheiden.
Zu den kurzfristig auftretenden Emotionen kann man die plötzlich auftretenden Wutanfälle zählen, der uns befällt, wenn wir uns mit dem Hammer auf den Daumen schlagen. Diese kurzfristigen Ereignisse bezeichnet man oft als Zustände.
Emotionen, die über einen längeren Zeitraum andauern und eine Vielfalt von Situationen anhalten wie z.B. die Liebe, die man für ein Kind empfindet, oder der nachhaltige Groll über ein Geschehen in der Vergangenheit, werden als Eigenschaften oder Wesenszüge bezeichnet und werden als Hinweise auf den Charakter eines Menschen betrachtet.
Wenn jemand immer lächelt und etwas Nettes sagt, also eine Frohnatur ist, so nennen wir ihn dann auch als solchen, also eine Frohnatur. Aber wenn jemand häufig die Stirn runzelt, nicht lacht und wegen jeder Geringfügigkeit die Beherrschung verliert, der ist für uns ein Miese-Peter.
Die Unterschiede zwischen den Zuständen einerseits und den Eigenschaften und Wesenszügen anderseits sind klar ersichtlich. Wenn wir uns mit dem Hammer auf den Daumen schlagen, dann wird der Zorn schneller vergehen. Die emotionalen Wesenszüge sind dagegen subtiler. Emotionales Zustände sind relative rasche Ausbrüche neuronalen Geschwätzes. Wesenszüge hingegen sind eher das neuronale Äquivalent für eine feste Beziehung.
Die Ursprünge dieser langanhaltenden Verbindungen können variieren. Manche haben eine genetische Grundlage, andere rühren von einem Trauma her und wieder andere haben sich als Folge von lang anhaltenden oder wiederholten Erfahrungen herausgebildet, also einer Schulung für das Leben, derer wir als Kinder und Jugendliche teilhaftig waren.
Die emotionalen Eigenschaften, wo auch immer sie herstammen mögen, wirken sich konditionierend auf die Art und Weise aus, in der wir unsere Alltagserlebnisse charakterisieren und auf sie reagieren.
Wer z.B. zu Angst oder Depressionen neigt, wird sich einer Situation eher ängstlich oder beklommen nähern. Wer hingegen zur Zuversicht neigt, wird an die gleiche Situation viel gefasster und selbstsicher herantreten.
Der Mensch ist in seinen Zuständen und Wesenszügen sehr unterschiedlich, ob dieser Unterschied genetisch bedingt ist, das kann man noch nicht so sicher sagen, obwohl einige Menschen werden dem genetischen Zustand dieser beiden Merkmale, Zustände und Wesenszüge, bedingungslos zustimmen, ich bin mir noch nicht so sicher.


Dienstag, 29. September 2015

Der Emotional Körper.

Der Emotional Körper.
Es gibt kein bestimmtes Zentrum für die Emotionen, so wie es auch keines für Tennisspiele oder andere komplizierte Dinge gibt.
Unser Körper spielt beim Erzeugen von Emotionen eine sehr viel größere Rolle, als den meisten von uns bekannt ist. Der Prozess beginnt mit der Wahrnehmung, die, wie wir bereits wissen, das Übermitteln von Informationen von den Sinnesorganen an das Gehirn beinhaltet, wo eine begrifflich fassbare Darstellung eines Objekts erzeugt wird. Die meisten von uns nehmen natürlich an, das, wenn das Objekt erst einmal wahrgenommen und erkannt ist, eine emotionale Reaktion hervorgerufen wird, die wiederum irgendeine Art von körperlicher Reaktion in Gang setzt.
Aber tatsächlich geschieht das Gegenteil. Wenn der Thalamus seine Botschaft zu den für die Analyse zuständigen Gehirnregionen im Nordkortex schickt, sendet er gleichzeitig eine „Alarmbotschaft“ an den Mandelkern, etwa walnussgroße neuronale Gebilde im limbischen System, das, wie schon beschrieben, für emotionale Reaktionen von Wichtigkeit ist, speziell für Angst, Ärger und Wut. Weil der Thalamus und der Mandelkern nahe beieinander liegen, kommt das Alarmsignal schneller an als die an den Neokortex geschickten Botschaften. Sobald der Mandelkern das Alarmsignal erhalten hat, setzt er eine Reihe von körperlichen Reaktionen in Gang, die das Herz, die Lungen, bestimmte Muskelgruppen in den Armen, im Brustkorb, im Unterleib und in den Beinen sowie die Organe aktivieren, die Hormone wie Adrenalin ausschütten. Erst nachdem der Körper reagiert hat, bedeutet der für die Analyse zuständige Teil im Gehirn die körperlichen Reaktionen im Sinne einer spezifischen Emotion.
Wir sehen etwas Schreckenerregendes, fangen an zu rennen und deuten dann die Körperreaktion als Angst. Doch schon nach sehr kurzer Zeit (einige Millisekunden), können wir die Reaktionen einschätzen und darüber entscheiden, ob sie angemessen sind und unser Verhalten der spezifischen Reaktion angepasst ist.
Emotionen wie Angst, Empörung und Abscheu treten im rechten Stirnlappen in Erscheinung und Emotionen wie Freude, Liebe, Mitgefühl, Vertrauen und Zuversicht lassen sich in größerer neuronalen Aktivität im linken Stirnlappen ablesen.
Diese Reaktionsfähigkeiten sind sehr wichtig für das Überleben, weil wir oft schneller erkennen, was wir machen müssen, um tatsächlich zu überleben. Aber es kann auch sein, das die im Mandelkern gespeicherten neuronalen Muster leicht von Ereignissen aktiviert werden können, wenn sie nur leichte Ähnlichkeiten mit früheren Vorfällen hatten, und die Wahrnehmung des gegenwärtigen Augenblicks des stattfindenden Ereignisses verzerren können.




Sonntag, 27. September 2015

Warum sind wir unglücklich?

Warum sind wir unglücklich?
Alle fühlenden Wesen neigen dazu, auf nicht nutzbringende Weise zu handeln.
In meine Lebensjahren von 75 Jahren habe ich viele merkwürdige und wunderbare Dinge gesehen und hörte viele seltsame und wunderbare Geschichten von Menschen mit denen ich persönlich gesprochen habe. Was mich sehr überraschte war das, was ich sah, das Leiden der Menschen, die an einem Ort lebten, wo materielle Bequemlichkeiten in großem Ausmaß verfügbar waren, eine solche Tiefe angenommen hatte, wie ich sie bei jenen erlebt hatte, die in weniger materiell entwickelten Regionen zu Hause waren.
Die Ausdrucksformen des Leidens sind sehr unterschiedlich, denn sie richten sich auch dem Umfeld des Einzelnen.
Wenn man zum Beispiel die vielen besonderen Konstruktionen von Gebäuden sieht, und diese Gebäude besteigt und oben anlangt, dann wundert man sich über die vielen und sehr strengen Sicherheitsmaßen, z.B. von Stacheldrahtzäunen und patrouillierenden Wachen auf den Dächern, und man fragt sich, warum muss das Sein?
Ich denke dann an die Menschen, die sehr verzweifelt sind, die an einem Leiden leiden und sich dann das Leben nehmen wollen, indem sie sich von den Dächern stürzen. Es ist schon eigenartig, wenn man einerseits die hervorragende Technologie sieht, bestaunt und bewundert, und dann wollen sich Menschen das Leben nehmen, weil sie leiden.
Es ist ja nicht so, das man von der Technologie abgehalten wird, das Können und die Schönheit der Sehenswürdigkeiten zu verachten oder missachten, aber es ist der Mensch, der in seiner psychischen Not diese Sehenswürdigkeiten benutzt, um dieses Leiden zu beenden.
Eine Gesellschaft kann materiell noch so gut ausgestattet sein, aber wenn man den Menschen in seinem Verhalten beobachtet, dann stellt man oft fest, wie unzufrieden sehr viele Menschen mit ihrem Leben sind, denn sie sind oft verzweifeln und sehnen sich nach Ruhe und Frieden.
In einem persönlichen Gespräch stellen Menschen oft die Frage, wie sie besser und stärker werden können als sie bisher sind, oder wie sie ihren „Selbsthass“ überwinden können.
Erst in einem längeren Leben, wenn etwas durch die Welt gereist ist und viele Menschen kennengelernt hat und damit auch viele Gesellschaftsformen, so wird einem immer klarer, dass Angehörige einer technologisch und materiell ausgezeichneten Gesellschaft mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Schmerz, Angst, Einsamkeit, Isolation und Verzweiflung empfinden wie die Menschen, die in vergleichsweise weniger entwickelten Gebieten leben.
Aber warum ist das so? Dass die Menschen, wenn der äußere oder materielle Fortschritt in seinem Tempo die Entwicklung von inneren Wissen übersteigt, unter tiefen emotionalen Konflikten zu leiden scheinen, ohne durch irgendwelche inneren Methoden dafür gerüstet zu sein. Ein Übermaß an materiellen Dingen und Möglichkeiten liefert eine solche Vielfalt an äußerlichen Ablenkungen, dass die Menschen den Kontakt zu ihrem Innenleben verlieren.
Bedenkt man die Unzahl von Menschen, die stets auf der Suche nach etwas Spannenden, Aufregendem sind, indem sie jedes neue Restaurant ausprobieren, neue Beziehungen anfangen oder Arbeitsstellen wechseln. Eine Weile hält der Reiz des Neuen an, aber dann legt sich die Erregung und Begeisterung, die neuen Gefühle und Empfindungen, die neuen Freunde oder die neuen Verantwortlichkeiten werden zu etwas Alltäglichen. Das Glücksgefühl, das sie zu Anfang empfunden haben mögen, verflüchtigt sich.
Alle Phänomene sind das Ergebnis des Zusammenkommens von Ursachen und Bedingungen und unterliegen daher unausweichlich irgendeiner Art von Veränderung. Wenn sich die zugrunde liegenden Ursachen ändern, die eine Erfahrung von Glück erzeugten und aufrechterhielten, geben die meisten Leute den äußeren Bedingungen oder sich selbst die Schuld.
Aber solche Schuldzuweisung macht die Suche nach dem Glück noch schwieriger, weil sie von einem Verlust an Selbstvertrauen oder Glauben an die Dinge zeugt, die uns, wie man uns beibrachte, zum Glück verhelfen sollten.
Das noch größere Problem ist allerdings, dass die meisten Menschen keine sehr klare Vorstellung davon haben, was Glück eigentlich ist. Folglich schaffen sie sich immer wieder Umstände, die sie zu der Unzufriedenheit zurückführen, die sie so verzweifelt gerne ausmerzen würden. Und weil das so ist, wäre es eine gute Idee, sich das Glücklichseins, das Unglücklich sein und die meisten Zustände zugrunde liegenden Ursachen ein bisschen genauer anzusehen.




Sich darüber einig zu sein, das man uneins ist.

Sich darüber einig zu sein, das man uneins ist.
Bittere Samenkörner bringen bittere Früchte hervor. Süße Samenkörner bringen süße Früchte hervor.
Die meisten Konflikte zwischen den Menschen entstehen aus dem Verkennen der Motive des anderen. Wir haben alle unsere Gründe, zu tun, was wir tun, und zu sagen, was wir sagen. Je mehr wir uns vom Mitgefühl leiten lassen, einen Moment innehalten und versuchen zu erkennen, wovon die andere Person ausgeht, desto weniger wahrscheinlich werden wir in einen Konflikt geraten. Sollten doch Probleme entstehen, können wir effektiver mit ihnen umgehen, wenn wir tief Atem holen und mit aufgeschlossenem Herzen zuhören, sozusagen die Wogen glätten und unsere Meinungsverschiedenheiten so lösen, dass alle zufrieden sind und niemand am Ende der „Gewinner“ und „Verlierer“ ist.
Hier füge ich die vier Unermesslichen eines uralten Wunschgebetes ein:
Mögen alle fühlenden Wesen Glück und die Ursache des Glücks besitzen.
Mögen alle fühlenden Wesen getrennt sein vom Leid und den Ursachen des Leides.“
Wenn ich dieses Gebet rezitiere, dann muss ich frei davon sein, anderen absichtlich Schmerz und Leid hinzuzufügen.
Man kann auch dieses Gebet leicht verändern wie:
Mögen manche fühlenden Wesen Glück und die Ursache des Glücks besitzen.
Mögen manche fühlenden Wesen frei sein von leid und Ursache des Leides.“
Wenn man irgendwelche Wesen von der Möglichkeit , Glück und Freiheit von Leiden zu erlangen ausgeschlossen hat, so kann man sich auch selbst ausgeschlossen haben, und man erkennt dabei, selbst zum Opfer des Mangels an Mitgefühl geworden zu sein.
Wenn wir erkennen, dass andere fühlende Wesen, Menschen und Tiere, ja sogar Insekten, so sind wie wir, dass auch ihre grundlegende Motivation darin besteht,Frieden zu erfahren und Leiden zu vermeiden, dann haben wir, wenn jemand Handlungen begeht oder Dinge saht, die unseren Wünschen entgegenstehen,eine Basis für die Einsicht: „Na, gut, diese Person, oder was auch immer,nimmt diese Haltung ein, weil sie wie ich glücklich ist und Leiden vermeiden möchte, das ist ihr Hauptgrund. Sie ist nicht darauf aus, mich fertigzumachen, sie tut nur, was sie ihrer Meinung nach tun muss.“
Mitgefühl ist die spontane Weisheit des Herzens. Es ist immer bei uns. Es war immer bei uns und wird immer bei uns sein. Es steigt in uns auf, dann haben wir einfach gelernt zu erkennen, wie stark und ungefährdet wir in Wirklichkeit sind.


Samstag, 26. September 2015

Biologie des Mitgefühls

Die Biologie des Mitgefühls.
Wer großes Mitgefühl hegt, erfährt alle Lehren des Buddha, so als würde er sie in der Hand halten.
Das buddhistische Verständnis von Mitgefühl unterscheidet sich in gewisser Hinsicht ein wenig von dem, was man gewöhnlicherweise mit diesem Wort verbindet. Denn Mitgefühl ist für Buddhisten nicht einfach, dass einem andere Leute leidtun.
Mitgefühl ist eine Art von Liebe ohne Anhaftung und ohne die geringste Erwartung, dafür irgendetwas zurückzubekommen. Denn Mitgefühl ist das spontane Gefühl des Verbundenseins mit allen Lebewesen. Was du fühlst, fühle ich, was ich fühle, fühlst du. Denn es gibt keinen Unterschied zwischen uns.
Biologisch gesehen sind wir darauf vorprogrammiert, auf unsere Umwelt relativ einfach so zu reagieren, dass wir Bedrohungen für unser Überleben meiden und Gelegenheiten zur Verbesserung unseres Wohlergehens ergreifen. Wenn wir ein Geschichtsbuch durchblättern, um zu sehen, dass die Entwicklungsgeschichte der Menschheit häufig eine Geschichte der Gewalt ist, die mit dem Blut der Schwächeren geschrieben wurde.
Es scheint so zu sein, dass uns ebendiese biologische Programmierung, die uns zur Gewalt und Grausamkeit treibt, auch mit Emotionen ausstattet, die uns nicht nur an der Aggression hindern, sondern auch zu einem Handeln bewegen können, das sich im Dienste des anderen über den persönlichen Überlebensinstinkt hinwegsetzt. Denn unsere Überlebensinstinkt hat uns neben unseren Hang zu Aggressionen mit einer sogar noch stärkeren biologischen Veranlagung zu Freundlichkeit, Mitgefühl, Liebe und Fürsorge ausgestattet.
Was sehr auffällig ist, ist, dass Menschen oft viele Opfer für andere Menschen bringen, obwohl sie wissen, dass sie dadurch selbst zu Opfern werden können, aber sie machen es trotzdem. Woran könnte es liegen, dass Menschen dieses Opfer bringen, um das Leben anderer Menschen zu erhalten oder auch zu retten.
Es scheint so, dass solche Opfer auf der persönlichen Ebene Hinweise auf eine Reihe von biologischen Faktoren sind, die über persönliche Ängste und Wünsche hinausreichen.
Die einfache Tatsache, dass wir Gesellschaften und Zivilisationen aufzubauen vermochten, die zumindest die Notwendigkeit des Schutzes und der Fürsorge für die Armen, Schwachen und Wehrlosen anerkennen, unterstützt die Schlussfolgerung: dass „ein ethisches Empfinden ein biologisches Merkmal unserer Spezies ist“.
Diese Bemerkung steht völlig im Einklang mit der Essenz von Buddhas Lehren: „Je klarer wir die Dinge sehen, wie sie sind, desto mehr sind wir willens und fähig, unser Herz für andere Wesen zu öffnen. Wenn wir erkennen, dass andere Schmerz und Unglück erleiden, weil sie ihre wahre Natur nicht erkennen, sind wir spontan vom tiefen Wunsch bewegt, dass sie das gleiche Gefühl von Frieden und Klarheit erfahren mögen, das wir schon kennen lernen durften.








Freitag, 25. September 2015

Mitgefühl: Das Überleben der Warmherzigsten.

Mitgefühl: Das Überleben der Warmherzigsten.
Unermessliches Mitgefühl für alle fühlenden Wesen, die als Gefangene ihrer Illusionen leiden, bricht spontan hervor.
Man muss sich einmal vorstellen, man verbringt sein Leben in einem kleinen Zimmer, das verschlossen, ein kleines schmutziges Fenster hat, so dass kaum Licht durchkommt.Wahrscheinlich würde man die Welt für einen düsteren und trübseligen Ort halten, voller merkwürdiger gestalteter Geschöpfe, die schreckenerregende Schatten auf das verdreckte Fenster werfen, wenn diese an dem Fenster vorbeigehen.
Aber nehmen wir einmal an, eines Tages, dass nach einem Gewitter etwas Regenwasser gegen das Fenster gespritzt wird, und man nimmt ein Tuch oder seinen Hemdärmel und wischt diesen Spritzer weg, und damit löst sich etwas Schmutz von dem Fenster. Plötzlich dringt ein kleiner heller Lichtstrahl durch dieses Fenster. Was macht man? Man reibt natürlich noch etwas mehr Schmutz vom Fenster , und desto mehr Licht strömt in das Zimmer.
Dann wird man da stehen und staunen und sich fragen:Vielleicht ist die Welt doch nicht so dunkel und trübselig, vielleicht liegt es am Fenster?
Man geht sofort zur Spüle und holt mehr Wasser, vielleicht auch Lappen und beginnt an zu reiben und rubbeln, und zwar solange, bis das gesamte Fenster von Dreck und Staub befreit ist.
Jetzt strömt das Licht voll herein, und man erkennt jetzt, vielleicht zum ersten Mal, dass all die merkwürdig geformten Schatten, die einem jedes Mal beim Vorbeikommen in Angst und Schrecken versetzten, Menschen sind, so wie man selbst ein Mensch ist. Und aus der Tiefe des Bewusstseins steigt der instinktive Drang empor, gesellschaftliche Bande zu diesen Menschen zu knüpfen, also auf die Straße hinauszugehen, um einfach bei ihnen zu sein.
In Wahrheit hat sich nichts verändert. Die Welt, das Licht und die Leute waren immer da. Man konnte sie nur nicht sehen, weil die Sicht verdunkelt und getrübt war. Jetzt aber sieht man alles, und damit ist nun alles anders geworden.
Das nennt man das Erwachen des Mitgefühls, der uns angeborenen Fähigkeit, uns mit den Erfahrungen von anderen zu identifizieren und sie zu verstehen.


Mittwoch, 23. September 2015

Einheit von Klarheit und Leere.

Die Einheit von Klarheit und Leere.
Unsere wahre Natur verfügt über unerschöpfliche Eigenschaften.
Der Mensch kann durch andere Menschen lernen, auf verschiedenen Verständnis ebenen , Die Macht und die Kraft des Geistes zu erkennen. Der Geist ist die Quelle aller Erfahrung, und indem wir die Ausrichtung des Geistes verändern, können wir die Qualität all dessen, was wir erfahren und wahrnehmen, verändern.
Wenn wir unseren Geist transformieren, wird auch alles, was wir erfahren, transformiert. Das ist so, als würden wir eine Brille mit gelb getönten Gläsern aufsetzen, und plötzlich alles gelb sehen.
Wenn man es so sieht,, kann die Klarheit als kreativer Aspekt des Geistes verstanden werden. Denn alles was wir wahrnehmen, nehmen wir durch die Kraft unseres Gewahrseins wahr. Denn man muss bedenken, die kreative Fähigkeit unseres Geistes ist grenzenlos.
Dieser kreative Aspekt ist die natürliche Konsequenz der Einheit von Klarheit und Leere.
Nimmt man die wahre Kraft des Geistes wahr und erkennt diese, dann kann man auch die Kontrolle über die eigenen Erfahrungen ausüben. Schmerz, Traurigkeit, Angst, Sorge und all die anderen Formen von Leiden behindern das Leben nicht mehr so gewaltig wie vordem. Erfahrungen, die einst Hindernisse zu sein schienen, werden nun zu Gelegenheiten, das Verständnis von der ungehinderten Natur des Geistes zu vertiefen.
Wir alle erfahren im Verlauf unseres Lebens vielerlei Schmerzen und Freuden. Doch die meisten dieser Empfindungen scheinen eine Art körperliche Grundlage zu haben. Eine Massage, ein gutes Essen, ein warmes Bad werden gewöhnlich als körperlich angenehme Erfahrungen empfunden.Sich die Finger verbrennen, eine Spritze zu bekommen oder an einem heißen Tag in einem Auto ohne Klimaanlage im Stau festzusitzen, gelten als körperlich unangenehm. Ob man diese Dinge als wirklich schmerzlich oder angenehm erlebt, hängt hauptsächlich nicht von den eigentlichen körperlichen Empfindungen ab, sondern davon, wie man sie wahrnimmt.
Manche Leute vertragen weder Hitze noch Kälte, sie sagen, sie würden sterben, wenn sie an einem derartigen Tag hinausgehen würden. Sie würden sich an derartigen Tagen extrem unwohl fühlen, wenn sie draußen wären. Doch wenn ihnen ihr Arzt ihnen vorschlägt, sie sollten einmal in eine Sauna gehen, dort würden sie sich bestimmt wohlfühlen, besonders nach dem Saunagang, wenn sie sich kalt abduschen würden, wäre es hervorragend für den Kreislauf, und auch für das gesamte Wohlgefühl.
Diese Menschen würden auf Anraten ihres Arztes die Sauna aufsuchen und sich in der Sauna denken:“Wie schön, ich schwitze. Das ist wirklich gut. Das machen sie, weil sie sich erlaubt haben, in ihrer mentalen Wahrnehmung von Hitze und Schweiß eine Änderung vorzunehmen. Den Hitze und Schweiß sind ein andere Phänomene, denen man auch andere Bedeutungen zugeschrieben hat.
Eine solche Art von Transformation bezeichnet man als „kognitive Umstrukturierung“. Indem man einer Erfahrung mit Intention begegnet und ihr Aufmerksamkeit widmet, kann man den schmerzvollen oder unerträglichen Kontext der Bedeutung einer Erfahrung in einen erträglichen oder angenehmen Kontext umwandeln. Mit der Zeit stellt diese kognitive Umstrukturierung neue neuronale Verbindungen im Gehirn her, vor allem im limbischen System, wo die meisten Empfindungen von Schmerz und Lust erkannt und verarbeitet werden.
Wenn unsere Wahrnehmungen durch vergangene Erfahrungen und gegenwärtige Erwartungen konditionierte mentale Konstrukte sind, dann werden die Objekte unserer Aufmerksamkeit und das „Wie“ unseres Wahrnehmens zu wichtigen Faktoren bei der Bestimmung unserer Erfahrung.
Und je stärker wir glauben, dass wir dumm, schwach oder inkompetent sind, werden wir uns als schwach, dumm oder inkompetent erleben, ganz gleich, welche Qualitäten wir in Wirklichkeit haben und wie anders unsere Freunde und Mitarbeiter sehen mögen.
Was passiert, wenn man anfängt, die Erfahrungen als eigene Projektionen zu erkennen? Was passiert, wenn man anfängt, die Angst vor den Menschen im eigenen Umfeld und vor den Umständen, die man bisher als Bedrohung empfand, zu verlieren? Nun, aus einer Warte gesehen, nichts. Aus einer anderen Warte gesehen, alles.








Montag, 21. September 2015

Erscheinung und Illusion

Erscheinung und Illusion.
Sieht man das Bedeutungsvolle als bedeutungsvoll und das Bedeutungslose als bedeutungslos, dann ist man zu wahrem Verstehen fähig.
Was ist eigentlich der Geist? Der Geist ist wie ein Magier auf der Bühne,er kann uns Dinge sehen lassen, die gar nicht wirklich da sind. Die meisten von uns sind ganz gefesselt von den Illusionen, die unser Geist erzeugt, und wir ermuntern uns geradezu zu immer noch haarsträubenderen Fantasien. Doch mit ihrer Dramatik werden diese zur Sucht. Denn dadurch werden die Probleme für uns überlebensgroß erscheinen, auch wenn die Situation, wodurch sie entstehen, beängstigend sein mag.
Wenn ein Magier ein Kaninchen aus dem Hut zieht, dann spenden wir für diesen Trick einen Beifall, so schauen wir uns Horrorfilme an, lesen Krimis, lassen uns auf schwierige Beziehungen ein und streiten uns mit unseren Chefs und Mitarbeitern herum.
Wir genießen auf seltsame Art die von solchen Erfahrungen verbundene Spannung, das vermutlich etwas mit der ältesten Schicht unseres Gehirns zu tun hat, mit dem Reptiliengehirn.
Sie verstärkt eine Empfindung von einem „Ich“, welches gegen die „anderen“ antritt, dadurch wird unser Selbstgefühl bestätigt, aber es ist scheinbar selbst nur eine Erscheinung ohne inhärente Wirklichkeit.
Den Geist kann man mit einem Filmprojektor vergleichen. Sobald der Projektor Bilder auf die Leinwand wirft, projiziert der Geist Sinnesphänomene auf eine bestimmte Art von Kognitionsleinwand, einen Kontext, den wir für die Außenwelt halten, während die Gedanken, Gefühle und Empfindungen auf eine andere Art von der Leinwand oder Kontext projiziert, was wir unsere Innenwelt oder unser „Ich“ nennen.
Das kommt in buddhistischer Sicht auf die absolute und relative Wirklichkeit nahe.
Doch die absolute Wirklichkeit ist die Leere, ein Zustand, in dem Wahrnehmungen intuitiv als ein unendlicher und vergänglicher Fluss von möglichen Erfahrungen erkannt werden.
Wenn wir die Wahrnehmungen als bloße flüchtige, durch Umstände bedingte Ereignisse zu erkennen beginnen, lasten sie nicht mehr so schwer auf uns, und die ganze dualistische Struktur vom „Ich“ und „anderen“ beginnt sich aufzulösen. Die relative Wirklichkeit ist die Summe der Erfahrungen, die aus der irrtümlichen Vorstellung entstehen, dass alles, was wir wahrnehmen, für sich und aus sich selbst heraus Wirklichkeit besitzt.
Doch die Gewohnheit zu denken, dass die Dinge „da draußen“ in der Welt oder „hier drinnen“ existieren, lässt sich nur schwer aufgeben. Was bedeutet das? Wir müssen von allen lieben Illusionen Abstand nehmen und erkennen, alles, was wir projizieren, was wir für das „andere“ halten, ist ein spontaner Ausdruck unseres eigenen Geistes. Was wieder für uns bedeuten würde, von unseren Vorstellungen über die eigene Wirklichkeit Abschied zu nehmen und stattdessen den Fluss der Wirklichkeit so zu erfahren, wie er wirklich ist.Dabei braucht man sich von den eigenen Wahrnehmungen nicht völlig zu lösen. Man muss sich nicht in die Einsamkeit zurückziehen, sondern man die Wahrnehmungen, die man wahr nimmt, genießen, und auf sie aktiv einlassen, und man kann sie so betrachten, wie Objekte, die man im Traum wahrnimmt, betrachtet. Ja, man kann lernen, die Vielfalt der sich uns präsentierenden Erfahrungen zu bestaunen und zu bewundern.
Da wir den Unterschied zwischen Erscheinungen und Illusion erkennen, können wir uns auch das Eingeständnis erlauben, das manche unserer Wahrnehmungen falsch oder von Vorurteilen bestimmt sein könnten und das unsere Vorstellungen davon, wie die Dinge sein sollten, bis zu einem solchen Grad verhärtet haben könnten, dass wir nur noch unseren eigenen Standpunkt sehen.
Erkennt man die Leerheit und Klarheit des Geistes, dann wird das Leben viel reicher und intensiver. Man muss erst einmal seine Vorstellungen davon, wie die Dinge sein sollten, abstreifen, dann ist man frei, auf seine Erfahrungen als genau das, was man im Hier und Jetzt ist, und was ich im Hier und Jetzt bin, zu reagieren.












































Sonntag, 20. September 2015

Russland und USA wollen gemeinsam gegen "IS" vorgehen.

Russland und USA wollen gegen den „IS“ gemeinsam vorgehen.
Liebe Freunde, für mich kam die Nachricht in den Medien etwas überraschend, dass Russland und die USA gemeinsam gegen den „IS“ vorgehen wollen, denn das Militär beider Länder hat schon ihren Militärstäben einiges in Planung gegeben.
Ob aus dieser Aktion wirklich etwas wird, dass ist noch etwas ungewiss, aber ich kann mir schon vorstellen, dass auch Putin an einer Militäraktion gegen den „IS“ interessiert ist. Es kann sein, dass Assad in einem Telefonat mit Putin über ein militärischen Eingreifen gegen den „IS“ gesprochen hat, und Putin hat nach diesem oder während des Gespräches der Militäraktion zugesagt. Putin soll ein Vertrauter von Assad sein.
Und ich denke, ihr werdet selbst wissen, dass Assad den „IS“ aus dem Lande haben möchte.
Die USA möchte auf jeden Fall, dass der „IS“,von der Bildfläche verschwindet, aber bis jetzt blieb es nur bei Luftangriffen durch die Air-Force, man hielt sich mit dem Eingreifen durch Bodentruppen zurück.
Es kann sein, dass Putin gewillt ist, auch Bodentruppen nach Syrien zu schicken, und fragt sich dann natürlich wie reagiert Obama darauf?
Aber es muss jetzt wirklich etwas geschehen, das heißt, der „IS“ muss in die menschlichen Schranken gewiesen werden, denn er kann nicht einfach die Menschen enthaupten, wenn sie ihm nicht gefallen, oder wenn sie anderen Glaubens sind. Zudem verletzt der „IS“ die allgemeinen Menschenrechte sowie die Würde der Menschen.
Aber ich wende mir doch lieber dem eigentlichen Thema zu, zu dem ich etwas schreiben wollte, denn die Russen haben bis jetzt, oder auch nur Putin, keinerlei Anstalten gemacht, in Syrien gegen den „IS“ militärisch einzugreifen. Sie sie wäre es schon sehr einfach gewesen, zusammen mit der USA und einigen NATO-Staaten Bodentruppen nach Syrien zu schicken, und der ganze Spuk dort, wäre wahrscheinlich schon vorüber gewesen. Aber jetzt möchte Russland in diesen Konflikt eingreifen, aber zusammen mit der USA, was ich auch vernünftig finde. Warum dieser ganze Wandel?
Russland braucht einen starken Partner in der Auseinandersetzung mit dem „IS“. Assad als Partner bringt den Russen nichts, denn dieser ist militärisch gesehen zu schwach, und ich könnte mir denken, dass auch einige Soldaten von Assad beim „IS“ sind. Aber Assad bleibt der Freund von Putin, denn Putin braucht auch in Nahen Osten einen Partner, der ihm dann behilflich ist, wenn er jemanden dort benötigt, der ihm militärisch helfen kann.
Russland hat schon vier Kampfjets nach Syrien geflogen, einige Artilleriegeschütze dort hingebracht und schon einige Bodentruppen, um Assad zu helfen. Aber Russland braucht jetzt auch einen starken Partner, und der bietet sich in den Streitkräften der USA an.
Obama ist nicht begeistert, aber es geht gegen ein brutalen und unmenschlichen Gegner, und den darf man nicht mit „Samthandschuhen“ anfassen, das verträgt er nicht, leider muss man härtere Mittel anwenden, damit diese Region zur Ruhe kommt.
Doch ich bin gespannt, ob sich beide Seiten auf ein gemeinsamen Vorgehen gegen den „IS“ einigen können, denn es werden weiterhin Menschen sterben, und es sind unschuldige Menschen.


Samstag, 19. September 2015

Die Dunkelheit erhellen.

Die Dunkelheit erhellen.
Du kannst einen hell erleuchteten und einen schattigen Bereich nicht genau voreinander trennen, die liegen so eng beieinander.
Um die Klarheit des verstehen zu lernen, ergibt sich ein allmählicher Prozess, so wie es auch das Entwickeln der Bewusstheit oder des Gewahrseins der Leere ist.
Zuerst kapiert man den Hauptpunkt, man wird langsam vertrauter damit und übt sich einfach weiter in der Erkenntnis. Sowie die Leere lässt sich auch die wahre Natur der Klarheit unmöglich vollständig definieren, ohne sie dabei in eine Art Konzept umzuwandeln, das man in eine mentale Schublade ablegen kann mit dem Gedanken: Okay, ich hab` es, mein Geist ist klar. Doch die Klarheit in ihrer reinen Form muss erfahren werden, und wenn man sie erfährt, dann gibt es kein: „Und was jetzt?“
Wenn man bedenkt, wie schwer sich etwas beschreiben lässt, was sich im Wesentlichen einer Beschreibung entzieht, kann man bis zu einem gewissen Grad die Herausforderung nachvollziehen.
Um die Klarheit in begriffen unseres Alltagslebens zu verstehen, bedient man sich in der Beschreibung der Analogie des Traumes.
Man muss sich die absolute Dunkelheit des Schlafes vorstellen: Die Augen sind geschlossen, die Vorhänge vorgezogen, man versinkt in einen Geisteszustandes totalen Nichts. Doch in dieser Dunkelheit beginnen allmählich Formen und Erfahrungen in Erscheinung zu treten. Man begegnet Menschen, die vertraut sind oder auch fremd oder man findet sich an einem bekannten Ort wieder oder an Orten, die man sich eben gerade vorgestellt hat.
Diese Ereignisse, die man erlebt, kann ein Widerhall von Dingen sein, die an im Wachzustand erlebte, oder auch völlig neue Dinge, die man sich noch nie vorgestellt hat. Denn in unseren Träumen sind alle Erfahrungen möglich, und das Licht, das die verschiedenen Leute, Orte und Ereignisse in der Dunkelheit des Schlafes erhellt und unterscheidbar macht, das ist ein Aspekt der reinen Klarheit des Geistes.
Der Hauptunterschied zwischen dem Traumbeispiel und der wirklichen Klarheit besteht darin. Dass man oft beim Träumen immer noch den Unterschied zwischen dem ich und den anderen macht, also den Orten und den erlebten Ereignissen. Wenn man die Klarheit wirklich erfährt, dann nimmt man keinen Unterschied wahr, denn der natürliche Geist ist unteilbar. Aber es ist nicht so, als würde ich die Klarheit hier und der andere dort drüben erfahren, denn die Klarheit ist wie die Leere unendlich: sie hat keine grenzen, keinen Anfang und kein Ende.
Doch je weiter und tiefer man in die Untersuchung des Geistes vordringt, desto weniger wird es möglich, eine klare Unterscheidung zu treffen, wo der Geist endet und der Geist der anderen anfängt.
Setzt der Vorgang allmählich ein, so weicht das Gefühl vom Unterschied zwischen dem „Ich“ und dem „anderen“ einem sanfteren fließen deren Identifikationsgefühl mit anderen Wesen und unserer Umwelt.
Durch das neue Identifikationsgefühl erkennt man allmählich, das die Welt kein furchterregender Ort ist: Denn feinde sind keine Feinde, sondern Leute wie du und ich, die sich nach Glück sehnen und nach bestem Wissen und Können danach trachten.
Man begreift, dass alle über das Einsichtvermögen, die Weisheit und das Verständnis verfügen, um über augenblickliche Unterschiede hinauszusehen und Lösungen zu finden, die nicht nur uns selbst, sondern allen Wesen um uns herum zum Wohl gereichen.








Freitag, 18. September 2015

Wotan seine Jünger.

Wotan`s Jünger.
Meine lieben Freunde, ich denke der Name „Wotan“ ist euch bekannt, denn er ist in Deutschland im Schulunterricht, in der Geschichte, sehr oft vorgekommen. Besonders im hohen Norden von Deutschland hat man sich mit Wotan oder auch Odin sehr intensiv beschäftigt, weil dieser Name zur nordischen Götterordnung gehörte, denn Wotan oder Odin war der Vater aller nordischen Götter, aber die Mutter kenne ich leider nicht.
In der Schule, es war so 1949/50, sind wir mit diesem Unterrichtsstoff in Sagen und Geschichten zugemüllt worden, aber gebracht hat es nichts für uns, außer das ich die Braunhemden ablehne, weil sie mir zuwider sind.
Trotz gab es in meiner Kindheit und Jugendzeit viele Anhänger des nordischen Götter oder des nordischen Glaubens an den Göttern, weil sie für manche Menschen ein Halt im Leben waren, aber gleichzeitig eine Lebensorientierung. Nur traten diese Vertreter damals noch nicht so offen auf, weil sie sich vor den Besatzungsmächten fürchteten, obwohl es nicht notwendig gewesen wäre. Aber dieser nordische Kult hat sich bis heute gehalten, und er gewinnt immer mehr Anhänger, aber ich bezweifle, dass sie diesen Kult eigentlich nicht verstehen, denn der Kult wurde von Generation zu Generation immer etwas verändert sowie es auch bei den drei heutigen Hauptreligionen der Fall ist.
Leider kann ich nur über die deutschen Kulturanhänger berichten, weil die anderen Kulturanhängern aus den anderen Ländern mir nicht zugängig sind, teilweise ist es die Sprache. Aber auch in den anderen europäischen Ländern soll es Anhänger dieser nordischen Gottheiten geben, denn viele Nord-Europäer haben sich in ganz Europa verteilt, besonders die des Nordens während der Völkerwanderungen, auch wenn es nur kleine Wanderungen gegeben hat, aber sie haben ihre Sitten und Gebräuche mitgebracht, so auch die Gottheiten.
Diese Menschen hielten sich auch an diesen heidnischen Kult, aber hier möchte ich von einem nordischen Götterkult sprechen, denn heidnisch ist ein Ausdruck für die Ungläubigen des Norden, die Götterkult gefrönt haben, und dieser Ausdruck stammt aus dem Christlichen. So möchte ich vorerst bei den nordischen Göttern bleiben.
Diese Gottheiten waren für die Menschen, die an die Götter glaubten, nicht nur ein Kult, sondern sie waren Lebenshalt, sie gaben dem Menschen einen Halt in ihrem Leben, aber auch gleichzeitig einen Sinn. In den frühen Jahren gab keine Art von Rechtsradikalismus, denn diesen politischen Ausdruck kannte man noch nicht zu dieser Zeit.
Die Zeit ging dahin, aber die Christianisierung des neuen Glaubens aus der Wüste der Vorderen Ostens und zog als Sieger in den Norden ein. Der alte Götterkult wurde fast vollständig zurückgedrängt.
Aber dann kann irgendwann ein neuer Kult auf, der politisch geprägt wurde, und in dem die christliche Religion angegriffen wurde. Ich denke, das geschah mit der französischen Revolution, um 1790 herum. Die bisherigen politischen Systeme, und damit die herrschende Klasse geriet ins Wanken, aber nur ins Wanken, denn gravierende Veränderungen bei den herrschenden vollzogen sich so gravierend. Es gab immer noch Herzöge, Grafen, Barone , Könige und Kaiser.
Aber die Neigung zur weiteren Radikalisierung der Politik nahm seinen Anlauf, man schwankte um, in das rechtsradikale Lager, und jetzt mussten neue politische Argumente herhalten, die ein neues Bild ergaben.
Jetzt wurde der Begriff „Rasse“ also Menschenrasse zum Symbole für eine neue Ordnung, denn jetzt wurde auch die Menschen in Rassen eingeteilt, obwohl schon vorher die Menschen in Rassen eingeteilt waren, so zum Beispiel in der USA die Sklaven, denn die schwarzhäutigen Menschen galten nicht einmal soviel wie Tiere, und diese Menschen wurden auf dem Markt als Kaufpreis sehr niedrig bezahlt.
Gerade bei uns in Deutschland und Österreich gab es hochintelligente Menschen, die den Rassebegriff eine besondere Bedeutung gaben, und die angeblich Forschungen in dieser Richtung betrieben. Und dann gab es natürlich Menschen, die diesen ganzen Unsinn glaubten, so dass es dann nach dem ersten Weltkrieg, den Deutschland und Österreich verloren hatten, nach einem neuen politischen Symbol gesucht wurde, dass das sogenannte Volk aus der Misere herausführen sollte.
Man suchte nach Schuldige für den verlorenen Krieg, und man fand sie schnell, und das war dann die jüdische Bevölkerung. Die Juden wurden von der Kirche als Gottesmörder beschimpft und auch bezeichnet. Die Juden hatten an allem Negativen Schuld, also war die jüdische Bevölkerung der richtige Sündenbock für die beginnende Ära neuen nordischen Götterwelt und für den stark auftretenden Rechtsradikalismus. Und 1933 begann der Aufstieg des Rechtsradikalismus in Deutschland und Österreich aber er endet bald darauf 1945, und die Folgen waren, starke Kriegszerstörungen und 6 Millionen Tote in den Konzentrationslagern der Nazis. Was soll da an der nordischen Götterwelt so schön gewesen sein.
Es ist nur eigenartig, wie sich der Mensch immer nach etwas umschaut, was sein Leben bestimmt, und wem er die Schuld zuschieben kann, wenn sein Leben nicht so verläuft, wie er sich das Leben vorgestellt hat.
Es wird alles Mögliche zusammengetragen und zusammen fantasiert, nur soll es für ihn ein entsprechendes Bild geben , was er dann als Leben bezeichnen kann.
Besonders die Rechtsradikalen fantasieren mit ihren nordischen Götter, um angeblich zu beweisen, dass es Menschenrassen gibt, aber was für diese Menschen besonders wichtig ist, dass ihre Rasse aus „deutschem Blut“ besteht.
Am Blut erkennt man nicht die Rasse, weil es keine Rasse gibt, sondern im Blut erkennt man nur die Blutgruppen mit ihren Unterteilungen, was auch ein sogenannter gebildeter Professor oder sogenannter Doktor wissen müsste. Denn man kann nur sagen: „Intelligenz und Dummheit sind miteinander verwandt.“




Donnerstag, 17. September 2015

Natürliches Gewahrsein.

Natürliches Gewahrsein.
Geist und Erscheinungen sind wahrscheinlich wie Feuer und Wärme.
Das klare Licht des Geistes ist selbst-erleuchtend oder selbst-erhellend, wie eine Kerzenflamme sowohl selbst Licht als auch eine Quelle von Licht ist.
Von Anfang an ist die Klarheit ein Teil des Geistes, ein natürliche Wahr sein. Man kann sie nicht so entwickeln wie einen Körper durch Muskeltraining. Aber man tut auch nichts weiter, als wahrzunehmen, die Tatsache zu bemerken, dass man gewahr ist.
Natürlich ist es ein Problem, dass Klarheit und natürliches Gewahr sein Bestandteil unserer alltäglichen Erfahrungswelt sind, doch sie lassen es schwer erkennen.
Es ist so, als wollten wir unsere Augenwimpern ohne Spiegel erkennen. S fragt man sich: wie kann man sie und sich erkennen? Aber man könnte dann auch meditieren.
Man sitzt aufrecht und gerade da, atmet normal und man lässt seinen Geist zur Ruhe kommen. Wenn der Geist zur Ruhe gekommen ist, dann lässt man die Gedanken, Gefühle und Empfindungen gewahr werden, damit sie durchziehen können.
Während sie vorüberziehen, da fragt man sich: Besteht ein Unterschied zwischen dem Geist und den Gedanken, die durchziehen? Oder besteht irgendein Unterschied zwischen dem Denkenden und den Gedanken, die der Denkende wahrnimmt? Man kann die Gedanken einige zeit im Kopf behalten und danach die Übung abbrechen.
Die Gedanken sind keine feststehenden, unveränderlichen Realitäten, sodern nur einfach Bewegungen des Geistes, der diese Gedanken dachte.
Doch diese Gedanken verflüchtigen sich sehr schnell, aber der kurze Augenblick der Klarheit ist nachhaltig.
Man erkennt, dass es in Wirklichkeit keinen Unterschied zwischen dem Geist, der denkt, und den Gedanken, die in ihm kommen und gehen. Doch der Geist selbst und die im Geist aufkommenden, verweilenden und verschwindenden Gedanken, Emotionen und Empfindungen sind alle gleichermaßen Ausdrucksformen der Leerheit, also der mit offenen Ausgang versehenen Möglichkeit, dass sich alles ereignen kann.
Ist der Geist kein Ding, sondern ein Ereignis, dann sind alle Gedanken, Gefühle und Empfindungen, die in dem auftreten, was wir als Geist betrachten, ebenfalls Ereignisse.
Und wir beginnen in der Erfahrung zu ruhen, und erkennen das Geist und die Gedanken voneinander untrennbar sind, aber dann begreifen wir die Wahre Bedeutung von der Klarheit als einen unendlich weiten Gewahrseinszustand.
Es gibt Menschen, die meinen, dass man mit der Meditation, zu einem ungewöhnlich lebendigen intensiven Bewusstseinszustand gelangen kann, wie man ihn noch nie zuvor erlebt hat.
Man setzt sich dabei geistig selbst unter Druck mit dem Gedanken: ich muss eine höhere Bewusstseinsebene erreichen. In der Meditationspraxis geht es tatsächlich darum, alle Erwartungen in Bezug auf die Meditation aufgeben.
Alle Qualitäten des natürlichen Geistes, Friede, Offenheit, Entspanntheit und Klarheit, sind in meinem Geist, sowie er ist vorhanden. Man muss nichts tun. Man muss sein Gewahrsein nicht verlagern oder verändern. Man braucht, während man den Geist beobachtet, nur die Qualitäten zu erkennen, die er bereits hat.


























Mittwoch, 16. September 2015

Die gabe der Klarheit.

Die Gabe der Klarheit.
Alle Phänomene sind Ausdrucksformen des Geistes.
Obwohl wir für unser Verständnis von der grenzenlosen Natur des Geistes die Leerheit mit dem Raum vergleichen, handelt es sich doch um keine perfekte Analogie. Soweit wir wissen, hat der Raum kein Bewusstsein. Aus der Sicht der Buddhisten sind Leerheit und Gewahrsam untrennbar. So kann man die Leerheit nicht vom Gewahrsein trennen, wie man Nässe vom Wasser oder Hitze vom Feuer trennen kann.
Mit anderen Worten, unsere wahre Natur ist in ihrem Potenzial nicht nur unbegrenzt, sie ist auch von vollkommenem Gewahrsam. Entsprechend der buddhistischen Terminologie ist dieses spontane Gewahrsam als Klarheit oder als das klare Licht des Geistes bekannt.
Der Bewusstheitaspekt des Geistes macht es möglich, dass wir die fortwährend aus der Leerheit hervorgehende grenzenlose Vielfalt der Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Erscheinungen erkennen und unterscheiden können. Die Klarheit ist auch dann in Aktion, wenn wir nicht bewusst aufmerksam sind, wenn wir zum Beispiel plötzlich denken, ich muss was essen, ich muss unbedingt gehen, ich muss bleiben. Ohne dieses klare Licht des Geistes würden wir nicht denken, nicht fühlen, würden wir nicht wahrnehmen können. Wir wären nicht im Stande, unseren eigenen Körper zu erkennen oder das Universum oder irgendetwas, dass darin in Erscheinung tritt.

Montag, 14. September 2015

Einwanderung in Deutschland.

Einwanderung in Deutschland.
Eigentlich ist Deutschland schon über einen längeren Zeitraum Einwanderungsland, denn ich denke dabei an die vielen Zuwanderer aus dem Süden Europas Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Serbien, Kroatien und der Türkei.
Es sind Millionen von Gastarbeitern zu uns gekommen, und wir haben sie herzlich aufgenommen, denn sie waren mit der Ankunft bei uns zu Gästen bei uns geworden.
Die vielen Gastarbeiter haben bei uns ihre Familien gegründet und sind hier heimisch geworden. Die nachfolgenden Generationen sehen Deutschland als Heimat an, und sie wollen diese Heimat nicht verlassen, denn sie fühlen sich wohl. Sie haben viele Freunde gefunden, auch Deutsche, und sie fühlen sich deshalb auch als Deutsche.
Viele sind auch in Berufe bei uns, deren Einstellung die deutsche Staatsbürgerschaft verlangen, und sie haben diese Voraussetzung erfüllt. So sind wir eine Multikulti - Gesellschaft geworden, die bestens existiert, den dafür brauchen wir keine sogenannten Rechten, die sich Deutsche nennen, und die angeblich an der deutschen Kultur festhalten, die es noch nie in reiner Form gegeben hat.
Wir deutschen oder wie uns auch sonst noch nennen sind eine Gesellschaft von Menschen geworden, deren Mitglieder aus allen Ländern dieser Erde kommen und hier nur noch leben wollen, und mehr nicht. Aber zu diesem Leben brauchen wir keine dummen braunen Hemden mit Bomberjacke und Springerstiefel. Diese Dummköpfe waren von 1933 bis 1945 hier in Deutschland an der Macht, und sie haben nur Unsinn gemacht, und viele Menschen aus Freude ermordet.
Ich finde unsere Gesellschaft wunderbar, denn ich habe viele Menschen aus den Herkunftsländern kennengelernt und mit ihnen auch Freundschaft geschlossen. Ich habe deren Kinder bei uns aufwachsen gesehen, und habe zu diesen Kindern heute noch einen wunderbaren Kontakt, und ich hoffe, es bleibt so, bis ich den Weg in eine andere Welt beschreiten werde.
In der zeit, in der die vielen sogenannten Gastarbeiter zu uns kamen, gab es keine Maßnahmen, um die Menschen in die deutsche Gesellschaft einzugliedern, und es interessierte kaum einem Deutschen, ob dieser junge Mann oder die junge Frau aus Italien die deutsche Sprache sprechen konnte, den man an, die Gastarbeiter würden schon nach einiger Zeit Deutschland wieder verlassen, aber so war es nicht. Wir haben noch heute Gastarbeiter, die die deutsche Sprache nicht richtig sprechen können, aber sie sind bei uns geblieben.
Die heutige Regierung kann aus diesen Zeiten lernen, und den Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak die Möglichkeit zu bieten, sich in unsere Gesellschaft einzugliedern, indem sie die Sprache erlernen und ihre Kinder in die deutsche Schule schicken, und die Eltern natürlich eine Arbeit aufnehmen. Nur so haben es diese Menschen einfacher sich zu intergrieren.
Deutschland hat die erforderlichen Mittel, um eine Integration der Flüchtlinge voranzutreiben, denn es hat aus der Vergangenheit gelernt, wie man mit Flüchtlingen umgeht, dazu kommt noch die deutsche Bevölkerung, die in ihrer Hilfsbereitschaft großartiges geleistet hat, denn auch die Hilfsbereitschaft zeigt den Flüchtlingen den Weg in die Integration, und zeigt ihnen gleichzeitig, dass sie auch willkommen sind.
Es wird sich in Zukunft eine Umwandlung vollziehen, und die Braunhemden der Rechtsradikalen müssen jetzt zu Wotan fliehen, um in dessen Reich aufgenommen zu werden, aber wo ist Wotan sein Reich?






Vergänglichkeit

Vergänglichkeit.
Nichts ist je von Dauer.
Die meisten Menschen wurden durch die Gesellschaft, in der sie leben, dazu konditioniert, den ständig wechselnden Strom mentaler und materieller Phänomene mit Begriffsetiketten zu versehen.
Wenn wir uns einen Tisch genauer ansehen, so werden wir instinktiv weiterhin als Tisch bezeichnen, obwohl man erkennt, dass er kein eigenständiges Einzelding ist, sondern sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzt: aus Tischplatte, Beinen, Rückseite und Vorderseite. Aber keiner dieser teile könnte für sich genommen als „Tisch“ bezeichnet werden.
Der „Tisch“ ist nur eine Benennung, die wir auf rasch entstehende und wieder auflösende Phänomene anwenden, die nur eine Illusion von etwas definitiv oder absolut Wirklichem erzeugen.
Auf gleiche Weise sind die meisten von auf darauf trainiert, einem Strom von Erfahrungen die Benennung „ich“ oder „mein“ anzuhaften, die unser ganz persönliches Gefühl von einem „Ich“ oder „Selbst“ oder von dem, was man gemeinhin „Ego“ nennt, bestätigt. Doch es besteht das Gefühl, dass wir ein Einzelwesen sind, das über die Zeit hinweg unverändert bleibt. Doch wir haben das Empfinden, heute die gleiche Person zu sein, die wir gestern waren. Doch das „Ich“ hat sich mit der Zeit verändert. Wenn wir uns betrachten, stellen wir fest, dass wir uns wirklich verändern. Denn auf der elementaren Molekular ebene verändern sich unsere Körperzellen dauernd, alte Zellen sterben ab und neue werden geboren.
Man kann dieses Gefühl von einem „Ich“ genauso untersuchen, wie man den Tisch betrachtet, und man erkennt, das sich das Ding namens „Ich“ in Wirklichkeit aus einer Anzahl verschiedener Dinge zusammensetzt. Dieses „Ich“ hat Beine, Arme, einen Kopf, Hände, Füße und innere Organe. Kann man irgendeines dieser Einzelteile definitiv als unser „Ich“ bezeichnen? Doch wir finden nichts, das wir definitiv als unser „Ich“ bezeichnen können. Also finden wir nichts, was wir definitiv als unser „Ich“ bezeichnen können, auch wenn wir alles an uns betrachten. Doch wir werden bei der Analyse von uns an einen Punkt kommen, an dem wir erkennen, wo unsere Analyse zusammenbricht. Es kommt der Augenblick, in dem wir unsere Suche nach etwas Absoluten aufgeben, erhalten wir eine erste Kostprobe der Leere, von der grenzenlosen, undefinierbaren Essenz der Wirklichkeit, so wie sie ist.
Wenn wir uns die enorme Vielfalt von Faktoren vor Augen führen, die zusammenkommen müssen, um ein spezifisches „Ich-Gefühl“ zu erzeugen, lockert sich allmählich unsere Anhaftung, an dieses „Ich“, für das wir uns halten. Wir sind eher bereit, das Verlangen aufzugeben, unsere Gedanken, Emotionen, Empfindungen und so weiter zu kontrollieren oder abzublocken. Wir fangen an, sie ohne Schmerzen oder Schuldgefühle wahrzunehmen und zu erleben und nehmen ihr Aufkommen und Vergehen einfach als Manifestation eines Universums unendlicher Möglichkeiten in uns auf. Diese Vorgehensweise lässt uns die unschuldige Sichtweise wiedergewinnen, die wir zumeist als Kinder hatten.
Unser Herz öffnet sich für andere Menschen wie für sich entfaltende Blüten. Wir werden zu besseren Zuhörern, sind aller Dinge, die um uns herum vorgehen, umfassender gewahr, und können spontaner und angemessener auf Situationen reagieren, die uns vordem in Schwierigkeiten oder in Verwirrung gestürzt haben.
Nach und nach werden wir feststellen, dass wir, vielleicht auf subtiler Ebene, dass wir es zunächst nicht einmal bemerken, zu einem freien, klaren, liebevollen Geisteszustand erwachen, der unsere heißesten Träume übersteigt.
Aber solche Möglichkeiten klar sehen zu lernen erfordert große Geduld. Genau genommen ist es das klare Sehen selbst, das große Geduld erfordert.

Sonntag, 13. September 2015

Die Tyrannei der Zeit.

Die Tyrannei der Zeit.
Die Vergangenheit ist nicht wahrnehmbar, die Zukunft ist nicht wahrnehmbar und die Gegenwart ist nicht wahrnehmbar.
Wenn ich meine Erfahrungen unter dem Gesichtspunkt der Zeit ansehe, so kann ich sagen, alles existiert zeitlich, aber nur aus relativer Sicht.
Wir Menschen neigen dazu, die Zeit in Form von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu betrachten. Denken wir an die Vergangenheit, so rufen wir uns eine Erfahrung in das Gedächtnis, das sich schon ereignet hat.
Die Vergangenheit ist wie ein Samenkorn, das im Feuer verbrannt wurde. Ist es zu Asche verbrannt, so gibt es kein Samenkorn mehr. Da ist nur noch eine Erinnerung, ein Gedanke, der durch den Kopf geht, denn die Vergangenheit ist nichts anderes als eine Vorstellung.
So ist es auch, wenn die Menschen die Zeit Zukunft nennen, dann ist es ein Aspekt der Zeit, der sich noch nicht ereignet hat. So würde man auch nicht über einen Baum sprechen, der noch nicht gepflanzt worden ist, weil der Kontext fehlt, auch wird man nicht über Kinder reden, die noch nicht gezeugt worden sind, so wie über Menschen reden, mit denen wir hier oder jetzt Umgang pflegen.
Somit ist auch die Zukunft nur eine Vorstellung, ein Gedanke, der durch den Kopf geht. Was bleibt wohl an tatsächliche Erfahrung? Die Gegenwart. Aber wie ist es möglich , die Gegenwart zu definieren?
Man kann die Gegenwart in immer kleinere Einheiten aufspalten, aber in dem gegenwärtigen Moment der Erfahrung, im jetzt, ist dieser gegenwärtige Moment schon vergangen.
Es ist nicht mehr jetzt, es ist schon vorhin. Es gibt eine Begrenztheit der normalen Vorstellung von Zeit. Aus relativer Sicht betrachtet ist die Unterscheidung der Zeit in einzelne Zeitabschnitte wie Stunde, Tag, Woche und so weiter bis zu einem gewissen Grad relevant, aber aus absoluter Sicht ist es kein wirklicher Unterschied zwischen einem Augenblick und einem ganzen Weltalter.
Es kann innerhalb eines Weltalters einen Augenblick und innerhalb eines Augenblicks kann es ein Weltalter geben. Aber die Beziehungen zwischen beiden Zeitspannen würde den Augenblick um nichts verlängern und das Weltalter um Nichts verkürzen.
Alle Phänomene gehen aus dem Geist hervor, der Leerheit ist. Sie existieren nicht wirklich außer im Geist, aber sie sind auch nicht nichts, aber sie sind eine tiefgründige Belehrung.
Die Essenz der Zeit, wie auch die Essenz des Raumes und der Objekte, die sich im Raum bewegen, ist Leerheit. Es gibt einen bestimmten Punkt, da bricht jeder Versuch, Zeit oder Raum in immer noch kleineren Abschnitten untersuchen zu wollen, in sich zusammen.
Man kann in der Meditation mit der Wahrnehmung von Zeit experimentieren und versuchen, sie in immer noch winzigeren Abschnitten zu betrachten. Man kann so, die Zeit untersuchen, nur bis zu einem Punkt, wo man nichts mehr nennen oder definieren kann. Gelangt man an diesen Punkt, so taucht man mit der Erfahrung jenseits der Worte, jenseits der Vorstellungen, jenseits der Konzepte ein.jenseits der Vorstellungen und Konzepte bedeutet nicht, dass der Geist leer ist, sondern es passiert genau das Gegenteil. Der Geist wird weiter und offener. Man kann Subjekte und Objekte wahrnehmen, aber man erkennt sie als Konzepte. Woraus bestehen Raum und Zeit? Existieren sie absolut oder gehen sie aus etwas Grundlegendem hervor? Wie sehen Raum und Zeit auf winziger Maßstabsebene aus? Gibt es eine kleinstmögliche Zeiteinheit?
Allgemein behandelt man Raum und Zeit so, als wären sie etwas Unendliches, Gleichförmiges und vollkommen Ebenmäßiges, ein statischer Hintergrund, durch den sich Objekte bewegen und in dem sich Ereignisse ereignen. Es ist eine brauchbare Annahme, um das Wesen und die Eigenschaften großer materieller Körper als auch subatomarer Teilchen zu untersuchen. Aber um Raum und Zeit zu untersuchen, ergibt sich eine andere Situation.
Auf der Ebene normaler menschlicher Wahrnehmung nimmt sich die Welt klar, scharf umrissen und kompakt aus. Wenn wir weiter vergrößern, so entdecken wir, dass Raum und Zeit selbst anfangen zu flimmern, zu zittern, zu fluktuieren, denn der Raum erzeugt winzige Wölbungen und Dellen, die schnell erscheinen und schnell wieder verschwinden.
Wir übernehmen die Rolle der Opfers, und weisen unsere Erfahrungen einer anderen Person oder Macht zu und damit auch alle Schuld. Wenn wir die Verantwortung für unsere Erfahrung übernehmen würden, dann würde es uns unzählige Möglichkeiten zum Lernen und Erfinden bieten.
Das Gefühl von persönlicher Begrenztheit und Verletzlichkeit würde vom Gefühl der Offenheit und Freiheit abgelöst werden. Wir würden unsere Mitmenschen in einem völlig neuen Licht sehen, nicht als Bedrohung für die persönliche Sicherheit oder das persönliche Glück, sondern als Leute, die einfach von den unbegrenzten Möglichkeiten ihrer eigenen Natur nichts wissen. Da unsere Natur von willkürlichen Untersuchungen, so oder so zu sein oder nur über bestimmte Fähigkeiten zu verfügen und anderer zu ermangeln, unbeeinträchtigt bliebe, würden wir den Anforderungen jeglicher Situation begegnen können, in der wir uns befinden mögen.

Samstag, 12. September 2015

Kontext: Eine kognitive Perspektive.

Kontext: Eine kognitive Perspektive.
Unser Leben wird von unserem Geist geformt.
Die buddhistische Praxis führt uns dahin, dass wir Grundangaben aufgeben und uns anderen Fragen und Standpunkten zuwenden.
Die Fähigkeit zur Änderung unserer Sichtweise ist eine grundlegende Funktion des menschlichen Geistes. Die Bedeutung jedweder Information, die wir erhalten, wird weitgehend vom Kontext bestimmt, indem wir sie betrachten.
Die verschiedenen Kontextebenen scheinen eine erstaunliche Ähnlichkeit mit den verschiedenen Methoden der Realitätsbeobachtungen zu haben.
Sehen wir uns die zwei Worte an. Die Bedeutung der beiden Worte können auf vielfältige Art und Weise interpretiert werden:
  • eine Anordnung von Linien und Zwischenräume
  • eine Gruppierung von Buchstaben
  • einfach ein Name
  • ein Hinweis auf eine bestimmte Person, die wir nicht kennen.
Es gibt bestimmt noch mehr Interpretationsebenen als diese fünf.
Keine der möglichen Interpretationen wird durch eine andere Deutung entkräftet, denn sie stehen für verschiedene Bedeutungsebenen je nach Kontext, der sich auf Erfahrung gründet.
Wenn man das Alphabet nicht kennt, dann sieht man nur Striche, Punkte und Linien. Wenn man die beiden Begriffe genau betrachtet, dann wird es schwierig, die absolute Wirklichkeit der Dinge genau auszumachen. Man wird dann einsichtig, das Ergebnis des Kontextes, in dem die Dinge betrachtet wurden, diese mit Dauerhaftigkeit oder einem Eigenwesen ausgestattet zu haben.
Wenn man sich selbst und die Umwelt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, wird die Wahrnehmung von der eigenen Person und der Umwelt verändern.
Es erfordert Mühe und Zeit, wenn man die Wahrnehmung und Erwartungen von der materiellen Welt verändern will. Um dieses Hindernis zu überwinden, um anzufangen, die Freiheit der Leerheit wirklich zu erfahren, muss man lernen, die Zeit selbst in einem anderen Licht zu betrachten.