Wir
selbst sein.
Wir müssen unseren Grundzustand erkennen.
Die grundlegende Natur unseres Geistes kann man dadurch
erfahren, das man den Geist, so wie er ist, ruhen lässt. Aber wie
bringen wir das zuwege? Wir müssen uns entspannen, und dann
entspannt und zufrieden sein, so dass der Geist zur vollkommenen Ruhe
gelangt.
Gedanken werden trotzdem aufsteigen, aber sie
verschwinden wieder., und dabei hängt man keinem Gedanken nach und
man verfolgt auch keinen.
Wenn man schwierige Aufgaben erledigt hat, so ist oft
auch der Körper erschöpft, und er sehnt sich nach Entspannung.
In dieser Phase der Entspannung betätigen wir uns nicht
mehr aktiv, sondern wir sind Beobachter des ganzen Geschehens, was
jetzt im Geist abläuft.
Wir sehen die Gedanken, Emotionen, Gefühle und
Empfindungen, die uns durchlaufen, auch unser Geist, der in einem
Ruhezustand ist, bleibt in dieser Hinsicht passiv. Man ist nur ein
interessierter Beobachter.
Aber was muss man tun, um diesen Zustand zu erreichen?
Wir nehmen zuerst eine Körperhaltung ein, sitzen gerade
und aufrecht, er Körper ist entspannt, aber er soll sich in einer
bequemen Haltung befinden, und der Geist ruht.
Jetzt wartet man darauf, was passiert, ob Gedanken oder
Gefühle aufkommen, ob man den umgebenen Lauten und Gerüchen gewahr
wird oder ob das Bewusstsein völlig leer ist, aber wir bleiben
unbekümmert. Denn alles was geschieht, ist schlicht ein Teil der
Erfahrung , den Geist ruhen zu lassen.
Man verweilt einfach im ruhigen Gewahrsam dessen, was
immer den Geist durchzieht... einfach ruhen.
Ist die Zeit vorbei, dann fragt man sich: Wie war diese
Erfahrung? Aber man sollte sie nicht beurteilen und auch nach keiner
Erklärung suchen, sondern man soll auf das Geschehen und ihre
Gefühle zurückblicken. Es ist eine kleine Kostprobe von Frieden und
Offenheit, das ist gut, oder man wird eine Menge verschiedener
Gedanken, Gefühle und Empfindungen gewahr, was auch gut ist, aber
warum?
Weil in beiden Fällen, solange das bloße Gewahrsam von
Gedanken oder Gefühlen aufrechterhalten wird, direkte Einsicht in
den Geist genommen wird, der nur seine natürliche Funktion ausgeübt
hat.
Es ist leicht, den natürlichen Frieden zu erfahren,
denn es sind keine Anstrengungen vonnöten, weil man den Geist in
seiner natürlichen Offenheit einfach ruhen lässt. Wenn man den
Geist dazu nicht bringen kann, zur Ruhe zu kommen, dann beobachtet
man einfach, was an Gedanken, Gefühlen und Empfindungen aufkommt.
Man kann feststellen: „Aha, das geht gerade in meinem Geist vor.“
Man soll das Geschehen in seinem Geist nicht stoppen,
sondern nur beobachten, denn dann verspürt man ein Gefühl der
Entspannung, dann nimmt man ein immenses Gefühl von Offenheit in
seinem Geist wahr, und erkennt genau den natürlichen Geist. Der
natürliche Hintergrund , vor dem mannigfaltige Gedanken kommen und
gehen. Aber gleichzeitig werden neue neuronale Verbindungen
hergestellt, die, wenn sie an Stärke zunehmen, auch ihre Fähigkeit
steigern, die Gedankenflut auszuhalten, die in jedem gegebenen Moment
durch den Geist rauscht.
Was immer an störenden oder verstörenden Gedanken
aufkommt, das wird als natürlicher Katalysator fungieren, der das
Gewahrsam vom natürlichen Frieden stimuliert, denn dieser Friede
umgibt die Gedanken und durchdringt sie, so wie der Raum jedes
Teilchen in der Welt der Phänomene umgibt und auch durchdringt.
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