Dienstag, 6. Dezember 2011

Islam an der Schule

An und für sich wollte ich nicht unbedingt wieder ein religiöses Thema bringen,aber dafür war der Anlass einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht Karlsruhe, wo ein Muslime für eine freie Religionsausübung in seiner Schule klagte.
Der junge Gymnasiast wollte erreichen, dass er in seiner Schule einen Gebetsteppich auslegen durfte, um nach Mekka beten zu können, aber die Schulleitung sei dagegen gewesen, denn sie befürchtete dadurch Auseinandersetzungen an der Schule und wür­de ihre Neutralität verlieren.
Besonders in der Religion hat der Staat seine Neutralität zu bewahren, denn es gibt viele religiöse Gruppen, die sich Gläubige nennen, und die ihre Religion als einzige wahre Religion offenbaren wollen also darstellen möchten. Hier hat der Staat im Sin­ne des gesellschaftlichen Friedens die Neutralität in der Religion zu wahren.
Bei uns im demokratischen Deutschland wird die Religion als das bezeichnet, was sie ist: sie ist für die Gläubigen bestimmt und wird von diesen als persönliches Anliegen bezeichnet. Die Muslime sehen den Islam als Staatsreligion, weil der Islam viele Pas­sagen seiner Religion in die Verfassungen der Staaten hat einfließen lassen.
Ich weiß nicht, warum der junge Muslime überhaupt geklagt hat, denn es hätte ihm bekannt sein müssen, dass die Religion in Deutschland als persönliche Angelegenheit behandelt wird und nicht als Staatsanliegen.
Er wollte als Strenggläubiger seine Gebete verrichten, aber er hatte mit seinem Vor­haben schon in der Vergangenheit für Unruhe in der Schule gesorgt, denn auch ande­re Gläubige haben sich ihm angepasst und das Gebet nach Mekka mit aufgenommen.
So etwas sorgt immer für Unruhe, weil viele andere Schüler nicht sehr gläubig sind, und auch keinen Sinn in dem Beten sehen, weil sie keinen oder kaum Bezug zu ihrer Religion haben, und andere wiederum machen sich eine Gaudi aus dem Beten, was natürlich zu Reibereien führt.
Es darf keinen Religionskrieg an Schulen oder anderen staatlichen Einrichtungen ge­ben, darum auch die Neutralität des Staates in Religionssachen, denn der Staat sieht die Religion als persönliche Angelegenheit an.
Es ist oft wirklich ein Dilemma, wenn junge Menschen strenggläubig sind und die Meinung haben, ihre Religion sei die Wahre und sie gehöre verbreitet.
In dieser Sache sehe ich es etwas anderes, denn ich denke, dass die Religion nur ein philosophischer Akt ist, der dem Menschen das Leben als solches näher bringen soll.
Man kann die Religion wirklich auch so sehen, denn in ihren Texten gibt es viele Weisheiten, die nicht von einem Gott stammen, sondern von Menschen, die sich dar­über schon Gedanken gemacht haben, und ihre Gedanken zum Denken weitervermit­teln wollen.
Wir Menschen haben die Gabe „zu denken“ , es ist eine wirklich wundervolle Ga­ben, die uns angeboten wurde, und die auch viele Menschen angenommen haben. Ohne das Denken wäre es für mich kein Leben, weil ich das Leben keine, und sehr lange in der Armut verweilt habe. Ich betrachte das Leben möglichst aus der Sicht des Menschen, der leben will aber auch leben soll.
Die Religionen gehören zum Leben dazu, denn sie sind ein Teil im Leben des Men­schen, denn der Mensch glaubt dann, wenn er mit seinem Wissen am Ende ist, und er ist sehr oft mit seinem Wissen am Ende.
Doch der Glaube ist eine persönliche Angelegenheit, und er kann nicht zu einer öf­fentlichen Angelegenheit werden, nur weil man streng religiöse ist, und weil man sei­nen Glauben über den der anderen stellt.
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand seinen Glauben lebt, aber er soll mich mit dem Glauben nicht berühren. Ich spreche gerne über die Glaubensrichtungen, denn sie geben mir philosophische Motive des menschlichen Lebens, aber ich lebe nicht nach den religiösen Ausrichtungen im menschlichen Leben, weil ich die Religion in die Persönlichkeit des Menschen eingepasst habe.
Wenn ich nachdenke, so kann ich nicht in der Öffentlichkeit meinen Gebetsteppich ausbreiten, um meinem religiösen Ritus des Glaubensbekenntnisses nach zu kom­men, um meiner Umwelt zu zeigen, wie streng religiös ich bin. Sich einer Religion gänzlich zu unterwerfen ist eine Tätigkeit, die darauf abzielt, sich in fanatischer Form der Religion hinzugeben, d.h. ich kenne keine anderen Religionen an. Es ist immer bei strenggläubigen Mitgliedern einer Religionsgemeinschaft, die nur ihre eigene Re­ligion als die Religion anerkennen, die die wahre Religion ist, aber für mich persön­lich haben alle Religionen einen wahren Hintergrund, den Hintergrund der Philoso­phie, denn die Philosophie ist die Basis einer Religion, der Glaube in dieser Religion ist das Nichtwissen, denn Religion bedeutet: nichts zu wissen, weil man nur glaubt.
Der Glaube ist im Menschen stark verankert, denn unsere Vorfahren sahen viele Din­ge in der Natur, die sie nicht kannten, aber sie machten sich darüber ihre Gedanken. Und dann entstand der Glaube, dass das was sie gesehen hatten, etwas sei, worüber sie ihren Begriff prägten, und ihn so benannten. Es ist unmaßgeblich oder es war un­maßgeblich, ob dieser Begriff in die Natur passte oder nicht, aber der Begriff war als solcher geprägt.
Es ist nur der Mensch, die Dinge in der Natur mit derartigen Begriffen belegte, denn er musste mit diesen Begriffen bzw. mit der Natur leben und in dieser leben. So glaubte man an den Begriffen und sah in ihnen die eigentliche Wahrheit.
In der Religion geht es nicht um die Wahrheit, sondern um die Macht, auch wenn der Religionsgründer nicht an die Macht dachte, so sahen die Menschen später, mit der Religion an die Macht zu kommen, um Macht über die Menschen zu bekommen. Denn der Mensch strebt in seinem ganzen Wesen nur nach Macht, d.h die Urinstinkte des Menschen beruhen auf das Besitzen von Gütern wie z.B. an die Unterdrückung eines oder mehrere Menschen, um seine Macht ausüben zu können.
So ist es auch in den Religionen, und damit steht der Islam nicht allein, sondern die beiden anderen großen Religionen sind dort einzuordnen.
Inwieweit der Schüler, der in der Schule seinen Gebetsteppich ausrollen wollte, um dort seine Gebete zu verkünden, auch an Macht gewinnen wollte, oder seine Religion als die wahre Religion verkünden wollte, das ist jetzt schwer zu sagen, denn sein Vorhaben wurde durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgericht untersagt.
Das wäre einmal die rechtliche Seite, denn die Religion ist eine Privatangelegenheit jedes Menschen, weil man die Religion nicht als Gesetz dem Menschen aufzwingen kann. Wenn man religiöse Passagen als Gesetzesgrundlage nimmt, dann kommt es zu Gesetzen, die unmenschlich sind, und nichts mit dem eigentlichen Leben des Men­schen in unserer Welt zu tun haben. Denken wir einmal an die Frau, die besonders in den Religionen nicht die Anerkennung finden, die sie in einem demokratischen Staat bekommen, auch wenn sie gekämpft, um die nötige Anerkennung aber auch Freiheit zu bekommen.
Die Frau wird noch immer von den Männern als Leibeigene oder als Gegenstand der sexuellen Begierde des Mannes gesehen. Sie ist nicht die Partnerin des Mannes, also vor dem Gesetz gleichgestellte Person, sondern sie wird noch immer als Wesen be­trachtet, die die Stellung unter einem Manne einzunehmen hat.
Besonders die strenggläubigen Muslime betrachten die Frau so, denn bei ihnen hat die Frau nicht die gleichen Rechte wie ein Mann. Aber warum nicht?
Hier gibt es die Möglichkeit, dass muslimische Männer die Macht der Frau befürch­ten, d.h. sie haben haben Angst vor den Frauen, weil sie selbst zu schwach sind.
Ich habe nichts dagegen, wenn eine Frau nach den Gesetzen ihrer Religion lebt, aber auch wenn es ein Mann macht, aber die Würde der Menschen muss erhalten bleiben, denn die Frau darf nicht zu einem Sexualobjekt herabgestuft werden. Die Frau ist der Lebenspartner des Mannes, wenn dieser heterosexuell ist. Aber auch die anderen Ar­ten von Sexualität muss dem Menschen durch die Religion gegeben sein, denn die Natur steht über der Natur, denn sie gibt dem Menschen das Leben, aber sie nimmt auch dem Menschen das Leben.
Die Religion muss dem Leben offen gegenüberstehen, oder sie muss im Leben aufge­hen, sie muss zu einem Teil des Lebens werden.
Es nützt nichts, nur strenggläubig zu sein, um nach den Gesetzen einer Religion zu leben, sondern man muss sich auch über die Gesetze Gedanken machen, die das Le­ben innerhalb einer menschlichen Gemeinschaft bestimmen, denn die Religion kann das Leben einer menschlichen Gesellschaft mitbestimmen, aber sie kann dieses Le­ben nicht alleine bestimmen. Denn wenn nur die Religion das Leben und damit die Gesetze bestimmt, dann kommt es zu einer Diktatur durch die Religion, d.h. die Menschen werden in die Gesetze eingebunden und habe keine Möglichkeit, diese Ge­setze zu verändern, wenn sie gegen die Menschlichkeit verstoßen. Denn Religionen verstoßen sehr oft gegen die Menschlichkeit, und sie lassen auch keine Menschlich­keit zu.
Die Religionen sind bestrebt, beziehungsweise die Führer der Religionen, dass sie Macht über ihre Gläubigen ausüben, d.h. die Gläubigen müssen sich der Macht der Religion vollkommen unterwerfen. Erst mit dieser bedingungslosen Aktion, sich der Religion vollkommen unterworfen zu haben, wird der Gläubige zum wahrhaften Gläubigen dieser Religion. Der Gläubige wird zum Fanatiker der Religion.
Das kann man an allen Religionen ablesen. Wenn jemand für sich an einer öffentli­chen Einrichtung eine Einrichtung verlangt, wo er den persönlichen religiösen Ritus seiner Religion durchführen kann, dann will dieser Gläubige seine Religion missio­nieren.
Um den Gleichheitsgrundsatz bei uns in der Bundesrepublik nicht zu verletzen, der auch für die Religionen gilt, muss das Vorhaben des jungen Gläubigen per Urteil ab­gelehnt werden.
Ich bewege mich in meinen Gedanken wieder zu der persönlichen Religionsfreiheit zurück. Dieses Freiheit ist wie jede andere Freiheit in unserer Gesellschaft sehr wich­tig, denn sobald die Unfreiheit der Menschen beginnt, dann kommt es zu einer Dikta­tur in einer Gemeinschaft, d.h. einige Menschen oder auch Menschengruppe werden dann unterdrückt. Besonders im Islam werden die Frauen oder bekommen die Frauen nicht die Freiheit, die sie haben sollten oder haben müssten.
Da der Islam aus dem Judentum und Christentum entstanden ist bzw. seine Vorbilder in diesen Religionen hatte, ist es auch nicht verwunderlich, dass die Frau im Islam in ihrer persönlichen Freiheit zu kurz kommt, denn auch in den anderen beiden Religio­nen ist die Frau schon zu kurz gekommen. Doch darf man nicht vergessen, dass auch das Christentum aus dem Judentum gekommen ist, denn der Religionsgründer Jesus war selbst Jude, und er brachte seinen eigenen Glauben in eine neue Fassung einer Religion.
Die Nachfolger von Jesus haben dann das Christentum verändert, also neue Passagen in den Glauben reingebracht.
Ich bin jetzt etwas weitergegangen, als ich eigentlich wollte, aber ich wollte nur da­hingehend wirken, dass die Religionen aus dem öffentlichen Leben herausgenommen werden, und dass sie in den persönlichen Bereich des Gläubigen gehören.
Religiöse Menschen werden daran festhalten und sagen: die Religion gehört auch in das öffentlich Leben, aber hier entsteht dann die Frage: welche Religion soll es sein?
Damit beginnt dann der Akt der Missionierung, denn jede Religion will weitere An­hänger oder Gläubige gewinnen.
Das führt unweigerlich zu erheblichen Störungen im öffentlichen Leben, was für den Ablauf, gerade an einer Schule, fatale Folgen haben kann.
Ob der junge Mann etwas anderes in den Kopf hatte, als nur seine religiöse Neigung, ist mir nicht bekannt. Angeblich ist er ein strenggläubiger Moslem, aber er hätte sich Informationen einholen, und dann hätte er erfahren, dass Deutschland als demokrati­scher Staat die Religion als persönliche Sache eingestuft hat, d.h. jeder Bürger kann seine Religion frei ausüben, solange er nicht andere Bürger belästigt.
Denn Religionen waren noch nie von demokratischen Grundsätzen durchsetzt, son­dern sie hatten die Strukturen diktatorischer Standpunkte, die aber von Menschen stammen, auch die Religion wird von Menschen, entweder von einem Menschen oder einer Gruppe von Menschen entwickelt, um Menschen einzuordnen, sie unter Kontrolle zu bringen, um sie zu überwachen.
Wenn ein Mensch als Fanatiker einer Religionsrichtung gilt, dann vertritt er diese Richtung auch so, dass er dafür sogar sein eigenes Leben riskiert. Doch ihm ist es lie­ber, denn es andere tun, siehe die Selbstmordattentäter in den islamischen Ländern. Denn diejenigen, die vom Tod der Ungläubigen reden, werden sich selbst nie den Sprengstoffgürtel umbinden, sondern sie überlassen es anderen.
Wir Christen kennen diese sogenannten Strenggläubigen, die anderen Menschen alles verbinden, was sie selbst gerne machen möchten, aber aus Hass gegen Andersgläubi­ge nicht machen. Im strenggläubigen Bereich spielt der Hass gegen Andersgläubige eine große aber auch entscheidende Rolle.
Strenggläubige sind verblendet, denn sie sehen nur ihre eigene Religion, die einer entwickelt hat, und dann die Entwicklung als des Wahre hinstellt. Menschen reagie­ren dann auch leichtgläubig darauf, und denken nicht nach, inwieweit es der Lebens­inhalt des eigenen Lebens sein könnte. Die nachfolgenden Generationen nehmen dann die Religion als gottgegeben hin und bleiben bei dieser Religion, und sie vertei­digen sie sogar.
Ich denke, dass die Bundesrepublik Deutschland die Religion als persönliches Stigma gelten lässt, und dass deshalb die Religion auch in den persönlichen Bereich des ein­zelnen Menschen hingehört und dort belassen sein soll, denn dort gehört die Religion auch hin.

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